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keine Einigung im Vermittlungsausschuss / Rat und Kommission kompromisslos /
Parlament gegen Vermarktung von Klonfleischprodukten
Zur Vermarktung
von Klonfleisch in der EU gibt es immer noch keine Einigung. Der
Vermittlungsausschuss zwischen Europaparlament und Rat zur künftigen
EU-Verordnung zu Neuartigen Lebensmitteln wurde vergangene Nacht ergebnislos
abgebrochen. Knackpunkt war die Frage, wie mit dem Klonen von Tieren und der
Vermarktung der Produkte umgegangen werden muss. "Rat und Kommission waren
nicht bereit, auf die Forderung des Parlaments einzugehen, das Klonen von
Tieren zu Nahrungsmittelzwecken zu verbieten und auch die Nachkommen geklonter
Tiere einer Regelung zu unterziehen. Ich bin entsetzt über diese
Halsstarrigkeit", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der
EVP-Fraktion, Peter Liese (CDU).
"Die
Ablehnung von Klonfleisch ist gut begründet. Mehr als Dreiviertel der Bevölkerung
wollen das Klonen von Tieren zu Nahrungsmittelzwecken nicht. Sie haben im
Gegensatz zu Rat und Kommission keinen Appetit auf Klonfleisch und das aus
gutem Grund. Viele Klontiere sterben qualvoll, weil das Klonen ein
unnatürlicher Prozess ist. Über die Frage, ob das Fleisch von geklonten Tieren
unbedenklich ist, gibt es keine letztendlich verlässlichen Aussagen. Für uns
war es besonders wichtig, eine geeignete Regelung für die Nachfahren von
geklonten Tieren zu bekommen, denn das Klonen wird in den USA, Kanada und
Lateinamerika angewandt, um Zuchttiere zu kopieren. Vermarktet werden der Samen
sowie Fleisch und Milch der Nachkommen. Wer das Klonen ablehnt, muss auch den
Import der Nachkommen und des Fleisches ablehnen", so Liese.
"Die
Unterhändler der Mitgliedstaaten waren nicht einmal bereit, über die
Kennzeichnung der Produkte dieser Nachkommen zu reden. Die Verbraucher soll
also Klonfleisch essen, ohne dies zu erfahren. Angesichts dieser Konstellation
konnten wir nicht anders, als die Verhandlungen abzubrechen. Bis zur nächsten
Woche soll nun noch einmal versucht werden, einen Kompromiss zu finden",
sagte der CDU-Europaabgeordnete.
Für
weitere Informationen:
Dr. med. Peter Liese
MdEP, Tel. +32 2 284 7981