Die Europäische Kommission will Gespräche über ein Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten wiederaufnehmen. Dies gab Handelskommissar De Gucht gestern während einer Aussprache im EU-Parlament bekannt. Im Handelsausschuss erklärte der Belgier, der Entschluss sei mit großer Mehrheit getroffen worden.
Die Sprecherin der EVP in der parlamentarischen EU-Lateinamerika Versammlung (EuroLat) und Europaabgeordnete im Handelsausschuss Dr. Godelieve Quisthoudt-Rowohl dazu: "Im Hinblick auf die laufenden Verhandlungen mit Kolumbien, Peru und Mittelamerika war es an der Zeit, endlich auch in den Gesprächen mit Mercosur voran zu kommen." Weiter kommentierte die niedersächsische Abgeordnete: "Die Mercosur-Staaten sind zwar die wirtschaftsstärksten Staaten Lateinamerikas und attraktive Handelspartner. Für uns geht es hier immerhin um die Steigerung des Exportvolumens um bis zu 4,5 Milliarden Euro, wie zum Beispiel durch Kraftfahrzeuge. Andererseits müssen wir aber auch sicherstellen, dass unsere Agrarmärkte und der europäische Dienstleistungssektor nicht unter den Tisch fallen."
2004 waren die Gespräche mit Mercosur nach neunjährigen Verhandlungen ins Stocken geraten und schließlich gescheitert. Die EU sah seine Dienstleistungen bedroht, während den Mercosur-Ländern die Einfuhrquoten für Rindfleisch und Geflügel zu gering waren. Mittlerweile ist der EU-Export in die Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay jedoch über 15% pro Jahr gestiegen.
Für weitere Informationen:
Büro Godelieve Quisthoudt-Rowohl MdEP, Tel. 0032 228 37338