Lins zum Getreide-Streit um Ukraine: EU-Kommission muss handeln!

18.04.2023

Agrarkommissar Wojciechowski muss sich für die Interessen der Landwirte in den an die Ukraine angrenzenden Ländern einsetzen / solidarity lanes" auf die nächste Stufe heben / Task Force oder Sonderbeauftragter gefordert 

Zur aktuellen Debatte um ukrainische Getreideexporte erklärt Norbert Lins (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europaparlaments:

"Die Getreidepreise an der europäischen Grenze zur Ukraine sind im Fallen. Die Landwirte dort sind dringend auf Hilfe angewiesen. Nun haben einzelne Mitgliedstaaten einseitige Maßnahmen ergriffen, um das Problem zu lösen, aber das kann nicht im gemeinsamen europäischen Interesse sein.

Die Europäische Kommission muss jetzt dringend handeln. Agrarkommissar Wojciechowski muss sich für die Interessen der Landwirte in den an die Ukraine angrenzenden Ländern einsetzen. Die bisher versprochenen, vergleichsweise recht geringen Millionenbeträge werden dafür nicht ausreichen, und die Agrarreserve ist nicht das richtige Instrument, um das Problem zu lösen.

Die sogenannten "solidarity lanes" müssen auf die nächste Stufe gehoben werden. Es bedarf einer besseren Koordinierung zwischen der Kommission, den an die Ukraine angrenzenden Mitgliedstaaten und allen beteiligten Wirtschaftsakteuren. Wir müssen den Weizen aus der Ukraine herausholen und ihn in die bedürftigen Staaten, vor allem in Afrika, transportieren. Wir müssen Marktstörungen innerhalb Europas vermeiden. Die zuständigen Abteilungen der Europäischen Kommission müssen ihre Erfahrungen in einer Task Force oder dem Posten eines Sonderbeauftragten bündeln, der sich ausschließlich mit den ukrainischen Getreideexporten befasst. Die Europäische Kommission muss mit den Vereinten Nationen zusammenarbeiten und Weizen kaufen und sicherstellen, dass er nach Afrika und in den Nahen Osten transportiert wird."

Für weitere Informationen:
Norbert Lins MdEP: +33 388 1 75819