Ehler: Weichenstellung für den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur

09.02.2023

Energieausschuss stimmt über Gasmärkte- und Wasserstoffgesetzgebung ab / Für EU-Klimaziele muss das Energiesystem ganz massiv umgebaut werden / Wasserstoffnetz der Zukunft wird sich aus dem Gasnetz der Gegenwart entwickeln

Der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie hat heute über die Gesetzgebungsvorschläge des Gasmärkte- und Wasserstoffpakets abgestimmt. Dazu erklärt Christian Ehler (CDU), industrie- und energiepolitischer Sprecher der EVP-Fraktion:

"Um die EU-Klimaziele zu erreichen und unsere produzierende Wirtschaft zu dekarbonisieren, muss unser Energiesystem ganz massiv umgebaut werden. Das Gasmärkte- und Wasserstoffpaket ist ein ganz entscheidendes Puzzlestück für die gesamte Fit For 55 Gesetzgebung und das EU-Instrument zur Dekarbonisierung im Gassektor.

Diese wird, insbesondere für die Industrie, nur mit Wasserstoff und der entsprechenden Infrastruktur funktionieren. Es ist nun von größter Bedeutung, den Wasserstoffmarkt anzukurbeln, indem die Wasserstoffproduktion schneller und unbürokratischer gestaltet wird und dringend ein Plan zur Schaffung eines Europäischen Wasserstoff-Backbone (EHB) entwickelt wird. Der europäische Wasserstoff-Backbone bietet die Möglichkeit, die europäische Industriewirtschaft wiederzubeleben und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit des Energiesystems, eine größere Energieunabhängigkeit und die Versorgungssicherheit in ganz Europa zu gewährleisten. Mit den heutigen Abstimmungen wurden nun seitens unseres Ausschusses zentrale Weichen gestellt. In sehr vielen Punkten enthalten die beiden abgestimmten Dossiers eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Kommissionsvorschlag. Das gilt insbesondere für die Entflechtungsregeln in der Richtlinie. Alle Entflechtungsmodelle, die wir vom heutigen Gas- und Strommarkt kennen, sollen zeitlich unbegrenzt zur Verfügung stehen. Dies wird Anreize für die Umnutzung bestehender Pipelines zu Wasserstoffpipelines schaffen, da die Netzbetreiber von ihren Investitionen in die Wasserstoffinfrastruktur profitieren werden. Nach dem Vorschlag der Kommission müssten diese ihre Wasserstoffinfrastruktur im Jahr 2030 verkaufen, was sie unweigerlich davon abgehalten hätte, in die Wasserstoffinfrastruktur zu investieren und sich folglich negativ auf die Entwicklung eines Wasserstoff-Backbones auswirken würde.

Wir haben heute festgelegt, wie erneuerbare und kohlenstoffarme Gase leichter in das bestehende Gasnetz eingespeist werden können und wie der Aufbau einer speziellen Wasserstoffinfrastruktur und eines eigenen Wasserstoffmarktes ermöglicht werden soll. Das Wasserstoffnetz der Zukunft wird sich aus dem Gasnetz der Gegenwart entwickeln. Die heute beschlossenen Rahmenbedingungen werden helfen, das Wasserstoffnetz mit der erforderlichen Geschwindigkeit und dem erforderlichen Know-how einzurichten."

Für weitere Informationen:
Dr. Christian Ehler MdEP: +32 228 45325