Doleschal: "Grenzlandmilliarde" für Grenzregionen festschreiben

12.07.2022

Ausschuss für Regionale Entwicklung nimmt Bericht zu Grenzregionen an / Vorschlag von Christian Doleschal, 1 Milliarde der Strukturmittel in jeder EU-Haushaltsperiode für Grenzregionen festzuschreiben, findet Mehrheit / starkes Signal an die Grenzregionen

Heute hat der Ausschuss für regionale Entwicklung des Europaparlaments den Bericht zu Grenzregionen in der EU: Reallabors der europäischen Integration angenommen. Dazu erklärt Christian Doleschal (CSU), regionalpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Gruppe und Berichterstatter der EVP-Fraktion für den Bericht:


„Gemeinsam haben wir dafür gekämpft: Manfred Weber, Pascal Arimont und ich. Und ich bin stolz darauf, mitteilen zu können, dass sich unser geeinter und jahrelanger Einsatz für die Grenzregionen gelohnt hat. Die Forderung nach einer Grenzlandmilliarde wurde in den Bericht aufgenommen.


Für mich hat der Ausgleich struktureller Nachteile und eine solide Finanzausstattung in den Grenzregionen oberste Priorität. Es geht im allgemeinen Diskurs über die Pandemie oft unter, aber die zeitweisen Grenzschließungen und Reiseverbote haben in den Grenzregionen schwerwiegende wirtschaftliche Schäden angerichtet. Pendler konnten ihre Berufe nicht ausüben und grenznahe Familien- und Kleinunternehmen mussten schließen.


Darum ist es für mich so wichtig, dass wir jetzt europäische Solidarität zeigen. Ich habe im Ausschuss für regionale Entwicklung eine sogenannte „Grenzlandmilliarde“ gefordert. Was meine ich damit? Das bedeutet, dass zu Beginn jeder EU-Haushaltsperiode eine Milliarde vor der Verteilung der EU-Strukturgelder auf die einzelnen Mitgliedstaaten speziell für Grenzregionen reserviert werden soll. Die zusätzlichen Mittel sollen auf möglichst unproblematische Weise von den Organisationen in der EU, die unmittelbaren Einsatz bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zeigen, verwaltet und verteilt werden. Darum fordere ich, dass Europäische Verbände für die Territoriale Zusammenarbeit (sogenannte EVTZs) diese zusätzlichen Mittel nutzen dürfen und vermehrt als Verwaltungsbehörde für die INTERREG-Programme eingesetzt werden. Die EVTZs sollen auch vermehrt als alleiniger Begünstigter des Kleinprojektefonds über die Vergabe von Projekten entscheiden.


Diese Maßnahmen sind zentral für den Zusammenhalt in den Grenzregionen - und damit für ein starkes und geeintes Europa."


Hintergrund:
Der Bericht mit dem Titel „Grenzregionen in der EU: Reallabors der europäischen Integration“ ist eine Bilanz und ein Wegweiser: Er soll aufzeigen, welche Maßnahmen und Ziele der EU-Kohäsionspolitik in den vergangenen Jahren erfolgreich waren, und wo noch Verbesserungsbedarf herrscht. Der Bericht muss in einem nächsten Schritt noch vom Plenum des Europäischen Parlaments bestätigt werden. In dem Bericht enthaltene Forderungen und Schlussfolgerungen geben Impulse für die nächste EU-Haushaltsperiode. Diese Forderungen müssen, bevor sie rechtliche Auswirkungen haben, im Rahmen der Erstellung des nächsten Mehrjährigen Finanzrahmens der EU bestätigt werden.

Für weitere Informationen:
Christian Doleschal MdEP: +32 228 45288