Im Rahmen ihres heute veröffentlichten Gesundheitspakets hat die EU-Kommission heute den "EU Biotech Act I" vorgelegt. Dazu erklären:
Oliver Schenk (CDU), Mitglied im Ausschuss für Gesundheit:
"Biotechnologie ist eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Sie entscheidet über medizinische Innovationen, wirtschaftliche Stärke und technologische Souveränität Europas. Wir sind wissenschaftlich exzellent, aber zu langsam bei Wachstum, Skalierung und Umsetzung. Der Biotech Act I setzt genau hier an.
Biotechnologische Innovation ist längst ein zentraler Treiber für neue Arzneimittel. Insbesondere Biopharmazeutika, Gentherapien und personalisierte Therapien sind heute entscheidend für medizinischen Fortschritt. Europa geht voran in der Grundlagenforschung und hat eine starke pharmazeutische Industrie, doch fragmentierte Regulierungen, fehlende Planungssicherheit für Unternehmen und hohe Kosten für Start-Ups hemmen die Entwicklung bis zur Marktreife. Fast die Hälfte aller neuen Arzneimittel basiert inzwischen auf Biopharmazeutika, viele dieser Forschungsideen haben in Europa ihren Ursprung. Doch im internationalen Vergleich liegt die europäische Biotechnologiebranche insbesondere bei Frühphasenfinanzierungen und bei risikoreichen Innovationsprojekten deutlich hinter den USA und China zurück. Mit dem Biotech Act wollen wir diesem Trend entgegensteuern, Standards harmonisieren und europäische Biotech-Cluster bilden, um Talente, Kapital und Daten besser zu bündeln. Der Biotech I ist ein erster, aber entscheidender Schritt in diese Richtung."
Hildegard Bentele (CDU), Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie:
"Der Biotech Act I setzt ein starkes Signal: Europa will nicht nur mitreden, sondern vorangehen in einem Bereich, der unsere Gesundheitssysteme, unsere Landwirtschaft und unsere industrielle Zukunft prägen wird.
Der von der EU-Kommission veröffentlichte erste Teil der Biotechnologie-Verordnung ist ein wichtiger Schritt für Biotechnologie-Innovationen im Pharmabereich. Nun muss der zweite Teil, der das gesamte Spektrum der Biotechnologie-Innovationen abdecken wird, alsbald folgen, damit vor allem die notwendige Beschleunigung der Genehmigungsverfahren umgesetzt wird. Jede weitere Verzögerung kostet Arbeitsplätze und ist ein großer Wettbewerbsnachteil gegenüber den USA und China.“
Hintergrund:
Der Biotech Act I, Teil einer zweiphasigen Initiative der Kommission, konzentriert sich zunächst auf gesundheitsbezogene Anwendungen der Biotechnologie und bildet die Grundlage für einen einheitlichen, flexiblen Rechtsrahmen, der Innovation, Wettbewerb und Sicherheit verbindet.
Zu den zentralen Zielen gehören:
- Modernisierung des Regulierungsrahmens: Vereinfachung und Harmonisierung bestehender Vorschriften, um administrative Hürden zu senken und gleichzeitig hohe Sicherheitsstandards in der EU sicherzustellen.
- Förderung von Innovation: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Biotech-Sektors von der Forschung bis zur Markteinführung, mit besonderem Fokus auf Biopharmazeutika, Gentherapien und andere zukunftsweisende Therapien.
- Attraktivität für Investitionen: Verbesserung des Zugangs zu Kapital, Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen sowie Ausbau der Biotechnologie-Infrastruktur, um Europa für Investoren interessanter zu machen.
Für weitere Informationen:
Oliver Schenk MdEP: +33 388 175746
Hildegard Bentele MdEP: +33 388 175234

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