Renate Sommer (CDU):
Zur Entschließung des Europaparlaments zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Haustieren sagte die Berichterstatterin des Europaparlaments, Renate Sommer (CDU):
"Ich freue mich, dass das Europäische Parlament meine Initiative mit einer derart breiten Mehrheit unterstützt. Der illegale Handel mit Hunden und Katzen ist nach dem Drogen- und Waffenhandel die drittgrößte Einkommensquelle des organisierten Verbrechens in der EU. Es handelt sich also um ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Für die Tiere und ihre neuen Besitzer ist der illegale Handel ein Drama. Die Welpen werden unter unsäglichen Bedingungen produziert, viel zu früh abgesetzt und sind in der Regel nicht geimpft. Viele Tiere sind daher schwer krank. Sie leiden und sterben elend nach kurzer Zeit. Das ist Tierquälerei und gefährdet die öffentliche Gesundheit, denn Haustiere sind Träger von mehr als 100 Zoonosen. 70 Prozent aller neuen Krankheiten beim Menschen gehen auf Tierkrankheiten zurück.
Wenn wir diesem illegalen Handel Einhalt gebieten wollen, müssen wir die Lücken in der bestehenden Gesetzgebung schließen. Das so genannte "Pet Travel Scheme", das das quarantänefreie Reisen von Haustieren, die nicht kommerziell gehandelt werden, in der EU erlaubt, macht es immer noch viel zu leicht, Tieren eine falsche Identität zu geben. Chipnummern und Heimtierausweise werden gefälscht, und eine Rückverfolgbarkeit der Tiere ist schlichtweg nicht gegeben. Wir brauchen deshalb dringend EU-weit kompatible Systeme zur Registrierung von Haustieren in allen Mitgliedstaaten. So kann der Tierarzt in Deutschland mit Hilfe des Chips auf einen Blick erkennen, wie alt ein Welpe ist, woher er stammt und ob er geimpft ist. Außerdem können entlaufene und ausgesetzte Tiere zugeordnet werden. Das kann letztendlich auch das Elend von Straßenhunden und -katzen beenden. Es ist höchste Zeit, dass die EU-Kommission tätig wird."
Hintergrund:
In der EU werden 126 Millionen Hunde und Katzen als Haustiere gehalten. Im Internet kann man aus einer schier unendlichen Fülle an Hunden und Katzen wählen; auf Märkten werden Rassewelpen zu Schleuderpreisen angeboten, und an innereuropäischen Grenzen aus dem Kofferraum heraus verkauft. Diese Billigwelpen werden unter unsäglichen Bedingungen illegal produziert. Die Elterntiere sind einem wahren Martyrium ausgesetzt. Durch die schlechten Zuchtbedingungen und fehlende Impfungen leiden die Tiere an zahlreichen Krankheiten, die auch auf Menschen übertragbar sind.
Für weitere Informationen:
Dr. Renate Sommer MdEP, Tel. +32 2 284 7383