Angelika Niebler (EVP/CSU):
Europäisches Parlament stellt Forderungskatalog zur Stärkung von Familienunternehmen auf
Familienunternehmen sollen in Zukunft mehr Unterstützung auf europäischer Ebene erfahren. Das forderte heute mit großer Mehrheit das Europäische Parlament in seinem Bericht zur Stärkung von Familienunternehmen in Europa. „Familienunternehmen stehen aufgrund ihrer besonderen Struktur oftmals vor anderen Herausforderungen als andere Unternehmen. Angesichts des hohen Stellenwerts, den Familienunternehmen auf dem europäischen Arbeitsmarkt einnehmen, müssen wir sie im Zeitalter der Internationalisierung auch auf entsprechende Weise unterstützen. Bei mehr als 60 Prozent aller europäischen Unternehmen handelt es sich um Familienunternehmen, die rund 50 Prozent der Arbeitsplätze im Privatsektor stellen. Familienunternehmen sind in ihrer Heimatregion meist tief verwurzelt, schaffen vor Ort Wachstum und Arbeitsplätze, spielen aber gleichzeitig bei der Wiederbelebung der Wirtschaft im europäischen Binnenmarkt eine entscheidende Rolle“, sagte die Berichterstatterin des Europaparlaments, Angelika Niebler (CSU).
"Für Familienunternehmen ist es eine der größten Herausforderungen, das Überleben des Unternehmens auch in der nachfolgenden Generation sicherzustellen“, so Niebler. Jährlich müssen etwa 150.000 Familienbetriebe schließen, weil sich kein Nachfolger findet. Dadurch gehen rund 600.000 Arbeitsplätze verloren. Das Europäische Parlament fordert die EU-Mitgliedstaaten daher unter anderem dazu auf, nationale Regelungen zur Erbschafts-, Schenkungs- oder Unternehmensbesteuerung so zu gestalten, dass sie keine negativen Konsequenzen für Investitionen und Eigenkapitalfinanzierung haben.
Darüber hinaus fallen viele Familienunternehmen nicht mehr unter die KMU-Definition, sind aber gleichzeitig weit davon entfernt, ein multinationaler Großkonzern zu sein. Dadurch kommen sie nicht in den Genuss bestimmter Fördermöglichkeiten und werden andererseits auch nicht von bestimmten Auflagen befreit. Dies führt unweigerlich zu unnötiger Bürokratie, die auch für Familienunternehmen eine große Belastung darstellt. "Wir haben die Kommission daher aufgefordert, Untersuchungen anzustellen, inwieweit auch personenbezogene Kriterien wie Eigentum, Leitung und Kontrolle in eine mögliche neue, rechtlich verbindliche Definition von Familienunternehmen einfließen kann", so die Vorsitzende der CSU-Europagruppe.
Für weitere Informationen:
Dr. Angelika Niebler MdEP, Tel. +33 388 17 7390