Antibiotikaeinsatz bei Arzneifuttermitteln streng limitieren

17.06.2015

Norbert Lins (EVP/CDU):

Antibiotikaresistenz bekämpfen und wirksame Arzneifuttermittel erhalten / Votum im Umweltausschuss des Europaparlaments

Für den Einsatz von Antibiotika im Tierfutter soll es strenge und EU-weit einheitliche Vorgaben geben. Das forderte heute der Umwelt- und Gesundheitsausschuss des Europaparlaments. 

"Die Gefahr der Antibiotikaresistenzen bei Mensch und Tier wächst von Tag zu Tag. Eine europaweite Harmonisierung bei Arzneifuttermitteln kann dem entgegen wirken. Die arg unterschiedlichen nationalen Vorgaben werden künftig auf einem hohen europäischen Niveau angleichen", sagte der Berichterstatter des Umweltausschusses für den Verordnungsvorschlag zu Arzneifuttermitteln, Norbert Lins (CDU).

"Beim Einsatz von Antibiotika sind strikte Auflagen notwendig. Die prophylaktische Anwendung von antibiotikahaltigen Arzneifuttermitteln muss komplett verboten werden. Beim Mischen von Arzneifuttermitteln ist strengstens darauf zu achten, dass keine Antibiotika in Futtermittel gelangen, für das sie nicht vorgesehen sind. Ein reduzierter und gut kontrollierter Einsatz in der Human- und Tiermedizin ist der einzige Ausweg, wenn wir auch in Zukunft von wirksamen Antibiotika profitieren wollen", so Lins.

"Notwendig ist ein EU-Gesetzespaket aus einem Guss, das für die Anwender umfassende Rechtssicherheit gewährleistet. Deshalb verfolge ich in beiden Verordnungsvorschlägen eine identische Linie und setze mich für eine enge Koordinierung ein. Unser heutiges Votum ist richtungsweisend für den weiteren legislativen Prozess", sagte der CDU-Europaabgeordnete.

Hintergrund:
Bereits im vergangenen September hat die EU-Kommission zwei Verordnungsvorschläge zu Tierarzneimitteln und zu Arzneifuttermitteln vorgelegt ("Tierarzneimittelpaket"). Die heutige Abstimmung im Umweltausschuss zu der Arzneifuttermittelverordnung war der Startschuss im Gesetzgebungsprozess. Bis zum Herbst sollen alle entsprechenden Parlamentsberichte im Umwelt- respektive Landwirtschaftsausschuss abgestimmt sein und noch vor Jahresende dem Plenum vorgelegt werden. Anschließend beginnen die Verhandlungen zwischen Europaparlament und Rat über den endgültigen Text des neuen Gesetzespakets.

Für weitere Informationen:
Norbert Lins MdEP, Tel. +32 2 284 7819