Ideologische Debatten über Biokraftstoffe im Europäischen Parlament endlich beendet

14.04.2015

Werner Langen (EVP/CDU):

Als einen „Sieg der Vernunft“ bezeichnet der CDU-Europaabgeordnete Werner Langen die heutige Annahme des Kompromissvorschlags zur Reform der europäischen Biokraftstoffpolitik durch den Umweltausschuss.

„Durch den gefundenen Kompromiss werden die überzogenen und ideologischen Forderungen der Kommission und der NGO’s endgültig zurückgewiesen. Die hypothetische und wissenschaftlich umstrittene Anrechnung von indirekten Landnutzungsänderungen auf die Treibhausgasbilanz ist vom Tisch. Die Berechnung der so genannten ILUC-Faktoren steckt noch in den Kinderschuhen. Wir sind gut beraten, die Diskussion zu vertiefen und auf fundierte Erkenntnisse zu stellen, bevor wir regulieren“, so Langen, der als Berichterstatter des mitberatenden Industrieausschusses das Thema begleitet.

Ebenfalls positiv bewertet Langen, der Berichterstatter des Industrieausschusses zu diesem Dossier, dass die Obergrenze für Biokraftstoffe der ersten Generation, die aus Stärke und pflanzlichen Ölen hergestellt werden, auf 7 Prozent festgelegt wurde. „Die landwirtschaftliche Produktion von Biokraftstoffen bleibt somit in einem verträglichen und angemessenen Rahmen erhalten und getätigte  Investitionen sind gesichert.“

Langen kritisiert jedoch, dass die Forderung des Industrieausschusses nach einer verbindlichen Untergrenze für Biokraftstoffe der zweiten Generation vom Rat nicht mitgetragen wurde und den Mitgliedstaaten nur ein freiwilliges Ziel gesetzt wird. „Wir brauchen weitere Forschung und Investitionen in die  Entwicklung von fortschrittlichen Biokraftstoffen. Eine verpflichtende europaweite Mindestquote wäre hierfür wichtig gewesen.“

Jetzt sei die Kommission gefordert, die Forderungen des Parlaments nach einem politischen Rahmen für die Produktion von nachhaltigen Biokraftstoffen für den Zeitraum nach 2020 umzusetzen. „Wichtig ist es, dass die Ungewissheit über die Zukunft der Produktion und Nutzung von Biokraftstoffen in Europa beendet wird.“

Für weitere Informationen:
Dr. Werner Langen MdEP, Tel. +32 2 284 7385