Werner Langen (EVP/CDU): Nur realistische CO2-Ziele sichern Wettbewerbsfähigkeit

15.01.2015

Die deutsch-französische Regierungsinitiative „Investitionen stärken, Europa voranbringen" hat der CDU-Europaabgeordnete Werner Langen im Hinblick auf die langsamere Einführung ehrgeiziger CO2-Ziele für neue PKW ausdrücklich begrüßt. Langen, der im Rahmen des Klimapaketes Berichterstatter des Industrieausschusses für die erstmalige Einführung von CO2-Vorschriften für neue PKW war, bezeichnete den Beschluss von Parlament und Ministerrat, bis 2021 den Kohlendioxidausstoß für PKW im Durchschnitt auf 95g je gefahrenen Kilometer zu senken, als „äußerst ehrgeizig und ambitioniert".

Den darüber hinausgehenden Vorschlag für ehrgeizigere Reduktionsziele für das Jahr 2020 hält Langen für völlig überzogen und verfrüht. Deshalb sei es richtig, dass die deutsch-französische Regierungserklärung diese Überprüfung erst für das Jahr 2030 vorsehe wenn klar sei, wie und ob alternative Antriebsformen international durchsetzbar und technologisch machbar seien.

Die Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie sei, so Langen, ein wesentlicher Faktor für das ehrgeizige Ziel Europas, industrielle Stärke wiederzubeleben und Arbeitsplätze in allen Teilen Europas zu schaffen, bzw. zu sichern. Überzogene Umweltziele würden den arbeitsplatzpolitischen Erfordernissen in Anbetracht beachtlicher Arbeitslosenzahlen in ganz Europa diametral entgegenlaufen. Die vom Parlament geforderte Absenkung auf 68 bis 78g je Kilometer ab 2025 bezeichnete Langen als „Aufforderung zur Selbstzerstörung einer erfolgreichen Branche".

Alle Versuche, den Menschen einen Teil ihrer Freiheit durch Beschränkung ihrer Mobilitätsmöglichkeiten zu nehmen, seien nicht mit dem europäischen Ziel der Investitionsstärkung und der Arbeitsplatzschaffung vereinbar. Schwellenländer und aufstrebende Entwicklungsländer würden sich ohnehin von Europa im Hinblick auf ihre künftigen Entwicklungschancen kaum Vorschriften machen lassen, betonte Langen. Im Gegenteil: Der hohe technologische Standard der Europäischen Automobilindustrie, ihre Leistungsfähigkeit, ihre internationale Vernetzung und ihre technologische Führerschaft würden durch überzogene CO2-Ziele in Europa, die niemand auf der Welt übernehmen werde und wolle, gefährdet. Im Übrigen stimme die Aussage von selbst ernannten Umweltschützern und Interessenvertretern nicht, dass generell die Testverfahren zu deutlich niedrigeren Verbrauchswerten führen würden. Ob die neuen Testverfahren nunmehr bereits 2017, oder möglicherweise nach 2020 eingeführt würden, werde die Klimarettung weder verschieben noch behindern, so Langen abschließend.

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Dr. Werner Langen MdEP, Tel. +33 388 17 7385