Ehrgeizigste Gesetzgebung weltweit / 95 Gramm CO2 pro Kilometer ab 2021 / Anreize für E-Autos / Europaparlament verabschiedet neue EU-Verordnung
Die neuen EU-Vorgaben für den maximalen Kohlendioxidausstoß von neuen Personenkraftwagen wurden heute vom Europaparlament verabschiedet. „Nach hartem Ringen haben wir faire Standards erreicht, die anspruchsvoll bleiben, aber mittelfristig den Pkw-Nutzern und den Herstellern zugute kommen. Die Fahrzeuge werden nochmal erheblich sparsamer und die europäischen Hersteller bleiben weltweit führend bei umweltschonenden Fahrzeugen“, sagte der Berichterstatter des Europaparlaments, Thomas Ulmer (CDU).
Für die 100-prozentige Erfüllung des durchschnittlichen Maximalausstoßes von 95 Gramm CO2 pro Kilometer sollen die Hersteller nun ab 2021 sorgen. 2020 muss bereits 95 Prozent des Flottenausstoßes diesen Wert unterschreiten. „Wir reden hier über die Fristverlängerung von einem Jahr für fünf Prozent des Flottenausstoßes. Das kann auf der Zielgeraden vielleicht ein wenig helfen, vom Aufweichen eines anspruchsvollen Gesamtziels, das weniger als vier Liter pro Kilometer bedeutet, kann aber keine Rede sein“, so Ulmer.
Für die Anrechnung von Fahrzeugen mit einem besonders niedrigen CO2-Ausstoß („super credits“) gibt es in den ersten drei Jahren, also bis Ende 2022, die Möglichkeit, insgesamt maximal 7,5 Gramm geltend zu machen. Dies soll flexibel über den Zeitraum verteilt werden können. Ab 2020 soll der Anrechnungs-Faktor 2 gelten und danach gestaffelt von 1,67 im Jahr 2021 über 1,33 im darauffolgenden Jahr auf den Faktor 1 abgeschmolzen werden, der ab 2023 gilt. Der dadurch erzielbare maximale „CO2-Rabatt“ soll bei 2,5 Gramm pro Jahr und Hersteller liegen. „Das ist ein vernünftiger und zeitlich begrenzter Innovationsanreiz für alternative Antriebe, die es sonst nur sehr schwer bis zur Marktfähigkeit bringen würden“, sagte der CDU-Europaabgeordnete.
Der gegenwärtig verwendete NEFZ-Testzyklus zur Ermittlung des Durchschnittsverbrauchs soll durch den neuen WLPT-Standard ersetzt werden, der derzeit von einem UN-Gremium erarbeitet wird. „Der Normverbrauch soll für die Verbraucher nützlich sein. Der NEFZ-Zyklus ist ein reiner Laborwert und in der Praxis kaum zu erreichen. Wir wollen bereits ab 2017 einen neuen und realistischeren Testzyklus für die EU verbindlich machen“, so Ulmer.
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