Peter Liese (EVP/CDU): Klonen von Tieren: Vorschlag EU-Kommission unzureichend

18.12.2013

Europaparlament und nationale Regierungen werden nachlegen / Kennzeichnung für Nachfolgegeneration von Klon-Tieren erforderlich

Die Europäische Kommission hat heute ihren Vorschlag zum Klonen von Tieren zu Nahrungsmittelzwecken vorgelegt. Dieser umfasst unter anderem ein Verbot des Klonens von Tieren zu Nahrungsmittelzwecken sowie ein Vermarktungsverbot der Produkte in Europa. Eine dringend benötigte Regelung für die Nachfolgegenerationen der Klontiere ist  im Vorschlag aber nicht enthalten. „Dieser Vorschlag der Kommission wird nicht das letzte Wort sein. Zum Glück gibt es die Gesetzgeber Parlament und Rat und ich bin sicher, dass wir die Vorschläge im Sinne der Verbraucher in Europa verbessern werden“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlament, Peter Liese (CDU).

"Das Fleisch von Klontieren selbst zu vermarkten, ist wirtschaftlich uninteressant. Diese Tiere werden vor allem als Zuchttiere benutzt. Entscheidend ist die Nachfolgegeneration. Wenn man richtigerweise  das Klonen verbietet, muss man auch eine Regelung für die Nachfolgegeneration finden. Hier brauchen wir mindestens eine Kennzeichnungsregelung, so dass wir Verbraucher die Wahl haben. Derzeit haben wir sie nicht und wir können uns nicht sicher sein, welches Produkt wir auf dem  Teller haben", so Liese.

Der CDU-Europaabgeordnete zeigte sich überzeugt davon, dass eine Kennzeichnungspflicht praktisch einem Verbot gleichkäme. „Kaum jemand würde sich bewusst für Klonfleisch entscheiden und somit wird es der Handel auch nicht anbieten. Außerdem spricht das Tierschutzargument gegen das Klonen. Klonen ist mit gravierenden Gesundheitsproblemen für die Tiere verbunden und gilt daher zu Recht als Tierquälerei. Wenn wir das EU-Recht ernst nehmen, brauchen wir ein umfassenderes Klonverbot, als es die Kommission heute vorgeschlagen hat."

Liese geht davon aus, dass sich dafür auch die neue Bundesregierung im Rat stark machen wird. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu: "Sie [die Koalition]  tritt für ein Verbot des Klonens zur Lebensmittelherstellung und des Imports von geklonten Tieren sowie für eine Kennzeichnungspflicht von Tieren und tierischen Produkten von deren Nachkommen ein."

Für weitere Informationen:
Dr. med. Peter Liese MdEP, Tel. +32 2 284 7981