Zur heutigen Entscheidung des Verkehrsausschusses des Europaparlaments, eine harmonisierte EU-Regelung für die Flug- und Dienstzeitbeschränkungen von Flugpersonal abzulehnen, erklärten der stellvertretende Sprecher der EVP-Fraktion im Verkehrsausschuss, Werner Kuhn, und der stellvertretende Ausschussvorsitzende Dieter-Lebrecht Koch (beide CDU):
"Wenn das Plenum des Parlaments die heutige Entscheidung nicht korrigiert, dann haben wir überhaupt keine Verbesserungen bei der Sicherheit. Weder bei der Begrenzung der Nachtflugzeit noch bei dem maximalen Stand-by auf dem Flughafen. Der Verordnungsvorschlag der EU-Kommission reduziert die Flugdienstzeiten, auch wenn dabei mancher seine Maximalforderungen vielleicht nicht erfüllt sieht. Der Vorschlag führt das Prinzip ein: je länger die Flugzeit, desto länger die darauf folgende Ruhezeit; mindestens aber 10 Stunden. Piloten fliegen durchschnittlich 80 Tage im Jahr und absolvieren dabei etwa 800 Stunden. Normale Arbeitnehmer kommen durchschnittlich auf etwa 1600 Stunden. Der Verordnungsentwurf setzt im übrigen Mindeststandards, und den Vertragsparteien bleibt es unbenommen, Konditionen zu vereinbaren, die darüber hinausgehen.
Das Europaparlament und die nationalen Regierungen haben vor acht Jahren der EU-Luftfahrtagentur EASA und der EU-Kommission die Zuständigkeit für die Ausführungsgesetze zu Flug- und Ruhezeiten für Piloten übertragen. Wir sollten zu den eigenen Gesetzen stehen und sie nicht nach Belieben in Frage stellen. Die EASA hat in vierjähriger Arbeit über 50 Studien ausgewertet und mit allen Beteiligten eingehend gesprochen. Natürlich hat jede Interessengruppe Maximalforderungen, mit dieser Neuregelung aber bekämen wir eine konkrete Verbesserung für Piloten, Flugbegleiter und mehr Sicherheit für die Passagiere."
Für weitere Informationen:
Werner Kuhn MdEP, Tel. +32 2 284 7215
Dr. Dieter-Lebrecht Koch MdEP, +32 2 284 7761