"Die Eröffnung eines neuen Verhandlungskapitels mit der Türkei zum jetzigen Zeitpunkt wäre eine Beleidigung für die Demonstranten, die von türkischen Sicherheitskräften ins Gefängnis geworfen wurden" - dies sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Europäischen Parlaments, Elmar Brok (CDU) in der Plenardebatte des Europäischen Parlaments zur Lage in der Türkei heute in Straßburg:

"Die Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union sind von der türkischen Regierung offensichtlich benutzt worden, um eine säkulare Entwicklung zu behindern. Die Lage der Menschenrechte in dem Land und die anhaltende Gewalt gegen Demonstranten ist unerträglich", so Brok. 

Die EU müsse neue Wege im Umgang mit der Türkei gehen. "Die Türkei ist ein wichtiger strategischer Partner, deshalb müssen wir jetzt konkrete Alternativen zur Vollmitgliedschaft entwickeln", so Brok.

Das Europäische Parlament wird am morgigen Donnerstag eine Entschließung zur Lage in der Türkei verabschieden. Der fraktionsübergreifende Text verurteilt die Gewalt gegen Demonstranten und ruft die Regierung Erdogan zur Mäßigung auf.

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