Nach dem verheerenden Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch mit über 1.100 Toten fordert das Europäische Parlament Konsequenzen. Die Regierung von Bangladesch müsse Arbeits- und Sicherheitsnormen durchsetzen, forderten die Europaabgeordneten in einer fraktionsübergreifenden Resolution, die heute in Straßburg verabschiedet wurde. Sie begrüßten das von Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und rund 40 weltweiten Textileinzelhändlern ausgehandelte Abkommen über Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch und forderten die Unternehmen auf, sich diesem anzuschließen.
Unternehmen der Textilbranche, die Aufträge an Fabriken in Bangladesch vergeben, müssten sich an den international anerkannten Praktiken der sozialen Verantwortung von Unternehmen (CSR) orientieren.
"Die mehr als 4 Millionen Beschäftigten in der Textilbranche von Bangladesch müssen herauskommen aus unterbezahlten Jobs, aus mangelnder Sicherheit am Arbeitsplatz und aus laschen Arbeitsschutzvorschriften. Natürlich haben höhere Sozialstandards, Sicherheitsnormen und Umweltvorschriften ihren Preis. Das sollte uns allen bewusst sein, wenn wir einkaufen. Es geht um Fairness, um Humanisierung der Arbeitswelt und um Solidarität. Wir brauchen Brandschutz, Belüftungen, größere Arbeitsflächen für den Einzelnen und stabilere Gebäude. Hier müssen auch die örtlichen Behörden ihren Beitrag leisten: Baugenehmigungen erst nach gründlichen Prüfungen erteilen; regelmäßig Kontrollen durchführen. Und die ILO-Konvention muss Wort für Wort umgesetzt werden", sagte der Vizepräsident der Südasien-Delegation des Europäischen Parlaments und Verhandlungsführer der EVP-Fraktion für die Resolution, Thomas Mann (CDU).
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