Große Erfolge mit adulten Stammzellen / US-Forscher klonen menschlichen Embryo
Das Klonen von menschlichen Embryonen, egal zu welchem Zweck, ist ethisch und medizinisch der falsche Weg. Das sagte der gesundheitspolitische Sprecher der christdemokratischen EVP-Fraktion im Europaparlament Christdemokraten) Peter Liese (CDU). Amerikanische Wissenschaftler hatten erstmals menschliche Stammzellen aus einem eigens dafür geklonten Embryo gewonnen.
„Trotz des angeblichen Durchbruchs beim so genannten ‚therapeutischen Klonen‘ sind viele medizinische Fragen ungelöst. So ist es beispielsweise nach wie vor so, dass sich embryonale Stammzellen, wenn Sie transplantiert werden, unkontrolliert entwickeln und zum Beispiel Tumore entwickeln. Deshalb ist auch in den Ländern, in denen sehr liberale Gesetzte gelten, bisher kein Patient irgendeiner Krankheit erfolgreich behandelt worden“, so Liese.
„Es gibt derzeit nur einen einzigen klinischen Versuch zur Behandlung von Erkrankungen des Auges. Über Ergebnisse ist nichts bekannt. Dagegen gibt es über 6000 so genannte klinische Prüfungen mit Stammzellen aus dem Körper Erwachsener, den adulten Stammzellen. Diese sind zum Teil sehr erfolgreich", sagte Liese, der am humangenetischen Institut der Universität Bonn promoviert hat.
„Auch die ethischen Probleme, die mit dem sogenannten ‚therapeutischen Klonen‘ einhergehen, sind nicht gelöst. Die Technik, die jetzt in den USA entwickelt wurde, lässt sich nicht dauerhaft auf die Herstellung von Stammzellen begrenzen. Mit der gleichen Technik kann man auch das geklonte Baby herstellen. Und die Beteuerungen der Forsche sind nicht überzeugend. Zum Klonen von menschlichen Embryonen braucht man Eizellen. Auch wenn jetzt gesagt wird, dass die Zahl der Eizellen durch die neue Technik verringert werden kann, so braucht man doch hunderttausende von Eizellen, wenn man im großen Stile Therapien auf dieser Basis durchführen will", so Liese.
„In der Publikation wird davon gesprochen, dass es sich um Eizellen ‚hoher Qualität‘ handeln muss. Das heißt, Frauen mit bestimmten genetischen Merkmalen werden noch stärker unter Druck kommen. Eine Eizellenspende ist mit einem hohen medizinischen Risiko verbunden und kann zu Todesfällen führen. Unabhängig davon ist es ethisch unvertretbar, ein menschliches Lebewesen herzustellen mit dem Ziel, es für die Forschung zu zerstören. Dies ist nicht nur nach dem deutschen Embryonenschutzgesetz verboten, sondern auch nach der Bioethikkonvention des Europarates. Auch eine UNO-Resolution ist gegen jede Form des Klonens von menschlichen Embryonen", sagte der CDU-Europaabgeordnete.
Für weitere Informationen:
Dr. med. Peter Liese MdEP, Tel. +32 2 284 7981