Dr. Anja Weisgerber (EVP/CSU) Dr. Thomas Ulmer (EVP/CDU): Neue Grenzwerte für Geräuschpegel von Kfz

18.12.2012

Umweltausschuss des Europaparlaments stimmt über Verordnungsentwurf ab

In seiner heutigen Sitzung stimmte der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments über die Verordnung zur Begrenzung des Geräuschpegels von Kraftfahrzeugen ab. Der motorisierte Verkehr ist eine der Hauptursachen für Lärmbelastung, die zu Herz- und Kreislauferkrankungen, Schlafstörungen und Tinnitus führen kann. „Wir unterstützen das Ziel der Verordnung, den Gesundheitsschutz durch eine Verringerung des Lärms von Kraftfahrzeugen zu verbessern. Allerdings müssen die Lärmgrenzwerte einhaltbar und realistisch sein”, so die Europaabgeordneten Anja Weisgerber und Thomas Ulmer. Der Umweltpolitikerin und dem Berichterstatter für das Thema CO2-Emissionen von Pkw ist es wichtig, dass die Lärmreduzierung nicht andere Faktoren negativ beeinflusst und etwa zu einer Erhöhung des Kraftstoffverbrauchs führt. So können Maßnahmen zur Verringerung der Geräuschemissionen – wie z. B. Motorraumverkapselungen – das Gewicht eines Fahrzeugs erhöhen, was sich negativ auf den CO2-Ausstoß auswirkt. Bei der Lärmreduzierung ist es daher entscheidend, einen sinnvollen Kompromiss zwischen der Kapselung des Motorraums und anderen Faktoren zu finden. Insbesondere darf es nicht zu einer Verringerung des Sicherheitsniveaus der Fahrzeuge kommen. Dies wäre etwa der Fall, wenn zur Reduzierung des Geräuschpegels schmälere Reifen eingesetzt werden müssten, da dies den Bremsweg entschieden verlängern kann.

Mit einer Stimme Mehrheit ist im Umweltausschuss ein Kompromiss zwischen Sozialdemokraten, Grünen und Linken angenommen worden, der sogar von den Liberalen unterstützt wurde, und an manchen Stellen noch strenger als der Vorschlag der EU-Kommission ist. „Wir bedauern das Abstimmungsergebnis, sind aber zuversichtlich, dass wir bis zur Abstimmung im Gesamtparlament noch vernünftigere Lösungen durchsetzen können”, kommentierten Anja Weisgerber und Thomas Ulmer und verweisen auf den ausgewogeneren Vorschlag des Verbraucherschutzausschusses, den Anja Weisgerber als zuständige Berichterstatterin der Stellungnahme verfasst hat. Deshalb ist es zu begrüßen, dass der Umweltausschuss heute beschlossen hat, auf der Basis dieser unausgewogenen Kompromisse noch nicht mit den Mitgliedstaaten zu verhandeln, sondern erst im Gesamtparlament abzustimmen. Positiv zu bewerten ist außerdem die Annahme der Vorschläge zu Geräuscherkennungssystemen bei Elektrofahrzeugen und zur Kennzeichnung der Lärmemissionen zur Information der Verbraucher.

Für weitere Informationen:
Dr. Anja Weisgerber MdEP, Tel. +32 2 284 7337
Dr. Thomas Ulmer MdEP, Tel. +32 2 284 5314