Appell an die Verantwortung der Mitgliedstaaten / Bildung ist Grundlage für den Wohlstand Europas
Das Europäische Parlament debattierte heute unter Mitwirkung von EU-Kommission und Rat über die aktuelle Finanzierungslücke im EU-Jahreshaushalt, für dessen Ausstattung die Mitgliedstaaten verantwortlich sind. Sollten die bereits seit langem zugesagten finanziellen Mittel nicht bereitgestellt werden, wäre zumindest zeitweise auch die Auszahlung der Erasmus-Stipendien in Gefahr.
Die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung im Europäischen Parlament, Doris Pack, übte in der heutigen Debatte scharfe Kritik an der Haltung der Mitgliedstaaten:
"Es muss klar sein, dass es hier nicht um eine ungeplante Aufstockung der Mittel geht, sondern schlicht darum, dass die Politik ihren bereits eingegangenen Verpflichtungen gegenüber jungen Leuten nachkommt.
Die EU-Bildungsminister haben sich wiederholt dazu bekannt, dass in einigen Jahren 20 Prozent der europäischen Hochschulabsolventen einen Teil ihres Studiums im Ausland absolviert haben sollen. Wie soll man diese Zielsetzung ernst nehmen, wenn man noch nicht einmal den aktuell fünf Prozent Erasmus-Studierenden Sicherheit bieten kann?"
Die Ausschussvorsitzende sprach von einem verheerenden Signal an die Studierenden und für die Zukunft Europas, wenn die nationalen Regierungen ihre Haushalte auf Kosten europäischer Bildungspolitik sanierten.
Ein gutes Bildungswesen mit Programmen wie Erasmus sei die Grundlage für die Entwicklung qualifizierter Arbeitskräfte und damit Voraussetzung für dauerhaften Wohlstand für die EU-Bürgerinnen und Bürger:
"Erasmus ist ein Flagschiff europäischer Bildungspolitik. Mit diesem Programm könnten wir bis zum Jahr 2020 vorrausichtlich bis zu fünf Millionen Menschen ermöglichen, einen Teil ihres Bildungsweges im Ausland zu absolvieren. Ich erinnere die Mitgliedstaaten an ihre Verantwortung, nach dem handwerklich misslungen Bologna-Prozess nun nicht auch noch die Reputation von Erasmus zu beschädigen."
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