Europäischer Qualifikationspass baut Hürden ab
Für die bessere Anerkennung des Ehrenamts und die Förderung grenzüberschreitender Freiwilligentätigkeiten in der EU sprach sich heute das Europäische Parlament aus.
"Es wird Zeit, dass freiwilliges Engagement, auch mit Blick auf berufliche Qualifikationen, aufgewertet wird. Bereits Ende der neunziger Jahre hat die Europäische Union auf meinen Vorschlag hin einen Europäischen Freiwilligendienst eingerichtet, der jedes Jahr von Tausenden junger Menschen genutzt wird", erklärte die Vorsitzende des Kultur- und Bildungsausschusses im Europäischen Parlament, Doris Pack.
"Im letzten Jahr haben wir dann im Rahmen des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit bereits eine Reihe konkreter Projekte zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements entwickelt", so Pack.
Nun gelte es, diese Maßnahmen zu bündeln und weiter voran zu treiben: "Kernaufgabe muss dabei sein, Freiwilligenarbeit auch über Grenzen hinweg zu ermöglichen. Mit der Schaffung eines Europäischen Qualifikationspasses können Kompetenzen und Qualifikationen transparent gemacht und vergleichbar erfasst werden. Das ist die Grundlage, um in einem anderen EU-Land ohne bürokratische Hürden tätig werden zu dürfen", erläuterte die Ausschussvorsitzende.
Weitere Maßnahmen sind laut der CDU-Europaabgeordneten die Einrichtung eines zentralen EU-Portals für Freiwilligentätigkeiten und die Schaffung eines Europäischen Freiwilligenkorps für humanitäre Hilfe, um im Falle von Naturkatastrophen lokale Organisationen unterstützen zu können.
"Freiwilligentätigkeiten sind Ausdruck aktiver Bürgerschaft und von wesentlicher Bedeutung für unser Gemeinwesen", so Doris Pack, die abschließend auf die besondere Rolle der älteren Generation verwies: "Es ist sehr erfreulich, dass sich immer mehr ältere Menschen nach ihrem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben im Sinne des aktiven Alterns freiwillig engagieren. So können auch andere von ihrem enormen Erfahrungsschatz profitieren."
Momentan sind rund 100 Millionen EU-Bürger in verschiedenen Bereichen der Freiwilligentätigkeit aktiv und erwirtschaften dabei fünf Prozent des BIP.
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