Wahlmöglichkeit stiftet Verwirrung / Elektronisches System soll klassische Ohrmarken ablösen / Abstimmung Lebensmittelausschuss EU-Parlament
Eine Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Systemen für die Kennzeichnung von Rindern würde Verwirrung und Unübersichtlichkeit schaffen. Das sagte der CDU-Europaabgeordnete Horst Schnellhardt (CDU). "Wir brauchen eine einheitliche EU-weite Lösung. Bei einem Nebeneinander der klassischen Ohrmarken und einer elektronischen Kennzeichnung ist das Chaos vorprogrammiert", so Schnellhardt nach der Abstimmung des Lebensmittelausschuss des Europaparlaments über die neue EU-Verordnung zur Kennzeichnung von Rindern.
"Bislang mussten Rinder mit zwei klassischen Ohrmarken gekennzeichnet werden. Dank des technologischen Fortschritts soll nun auch eine elektronische Kennzeichnung möglich werden. Statt sich aber nach Ablauf einer angemessenen Übergangsfrist zu einer europaweit einheitlichen Lösung zu bekennen und die Entwicklung geeigneter Systeme zu beschleunigen, würde mit einer Parallellösung, wie sie der Ausschuss vorschlägt, ein regulatorisches Durcheinander geschaffen. Nicht nur jeder Mitgliedstaat dürfte dann für sich entscheiden können, ob die elektronische Kennzeichnung angewendet wird. Im schlimmsten Fall stünde es sogar jedem einzelnen landwirtschaftlichen Betrieb frei, sich für oder gegen das neue System zu entscheiden", sagte der CDU-Europaabgeordnete.
"Durch das Nebeneinander zu vieler unterschiedlicher Optionen entsteht nur Verwirrung, wenn etwa Rinder von einem Hof zum nächsten oder gar ins Ausland verkauft werden. Ich hätte mir gewünscht, dass wir eine richtungsweisende Entscheidung treffen, die den technologischen Entwicklungen entspricht. Wenn sich die elektronische Kennzeichnung für eine flächendeckende Anwendung nicht eignet, dann brauchen wir auch keine Insellösungen anzustreben. Nun muss in den Verhandlungen mit dem Rat eine einheitliche und klare EU-weite Regelung gefunden werden", so Schnellhardt. Mit einer Einigung zwischen Europaparlament und Mitgliedstaaten wird bis zum Herbst gerechnet. Die neuen EU-Standards zur Rinderkennzeichnung könnten dann vorbehaltlich möglicher Übergangsfristen ab 2013 gelten.
Für weitere Informationen:
Dr. med. vet. Horst Schnellhardt MdEP, Tel. +32 2 284 7618