Bekämpfung Jugendarbeitslosigkeit ins Europäische Semester einbauen / Bildungssysteme verbessern / EU-Parlament will mehr Chancen für Jugendliche
Die hohe Arbeitslosigkeitsrate bei Jugendlichen muss konsequenter bekämpft werden. Dazu müssen die Mitgliedstaaten mehr in ihre Bildungs- und Ausbildungssysteme investieren. Jedem Schulabgänger soll spätestens nach vier Monaten ein Ausbildungsplatz angeboten werden. Das fordert das Europaparlament in seiner heute verabschiedeten Entschließung zur EU-Initiative "Chancen für junge Menschen". "Mehr als siebeneinhalb Millionen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren sind in der EU ohne Arbeit oder Ausbildung. Wir dürfen keine 'verlorene Generation' zulassen", sagte der CDU-Europaabgeordnete Thomas Mann.
Die Abgeordneten fordern eine rechtlich durchsetzbare Ausbildungsplatzgarantie. "Die Kommission muss dazu zügig einen Vorschlag für eine Selbstverpflichtung der Mitgliedstaaten vorlegen. Wir müssen die frühe Ausgrenzung junger Menschen verhindern. Und außerdem sind qualifizierte Jugendliche ein hervorragender Beitrag zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. Das vielbeschworene Wachstum entsteht auch durch gut ausgebildete Arbeitnehmer", so Mann.
Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit soll nach dem Willen der EU-Parlamentarier auch Bestandteil des so genannten Europäischen Semesters sein. Dort legen die Mitgliedstaaten ihre Haushaltsentwürfe zusammen und stimmen ihre Wirtschaftspolitik ab. "Wir brauchen diesen Bereich als Standard-Vorgabe. Investitionen in Bildung und Ausbildung dürfen kein konjunkturabhängiges Luxusgut sein", sagte der CDU-Europaabgeordnete.
Derzeit sind noch 82 Milliarden Euro aus den EU-Strukturfonds mit Laufzeit bis 2013 ungenutzt. Das Europaparlament fordert, einen Großteil davon in Qualifizierungsmaßnahmen für Jugendliche umzuwidmen. "Niemand verlangt schuldenfinanzierte Zusatzprogramme. Aber die bereits verplanten, jedoch ungenutzten vielen Milliarden müssen in den Krisenländern ganz klar der Chancenverbesserung von Jugendlichen und damit auch den kleinen Unternehmen zugute kommen", so Mann.
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