Michael Gahler (EVP/CDU): Kein EM-Boykott der Spiele in der Ukraine

02.05.2012

In der Debatte über einen möglichen Boykott der Fußball EM in der Ukraine hat sich der hessische CDU-Europaabgeordnete Michael Gahler erneut zu Wort gemeldet. Gahler befasst sich als Außenpolitiker seit Jahren mit der internen Entwicklung in der Ukraine und hat Julia Timoschenko vor ihrer Verhaftung in Kiew getroffen. Seither trifft er regelmäßig mit ihrem Stellvertreter Nemyria in Brüssel zusammen.

Gahler zeigt sich verwundert über von verschiedenen Seiten geäußerte Boykottaufrufe: „Im Vordergrund muss die Gesundheit von Frau Timoschenko stehen, daher ist die Aufforderung, sie zur Behandlung nach Deutschland ausreisen zu lassen richtig. Anstelle eines Boykotts sollten Politiker aus den Teilnehmerstaaten der Fußball-EM eher aktiv dorthin fahren und in den Stadien gezielt die Ehrentribünen meiden. Das wäre eine für alle sichtbare Distanzierung von der Regierung Janukowitsch. Stattdessen sollten europäische Politiker gemeinsam auf den Fan-Tribünen ihre Mannschaften anfeuern und die Fans bei der Gelegenheit über die politische Lage in dem Land informieren. Auch UEFA-Funktionäre könnten sich ausnahmsweise mal unter die Fans mischen. Darüber hinaus sollten alle interessierten Besucher mit den Menschen in der Ukraine über die Situation dort ins Gespräch kommen.

Wir sollten aber die Menschen in der Ukraine, die sich unabhängig von ihrer Haltung zu der Regierung auf die EM freuen, nicht für die Politik der Regierung bestrafen".

Für weitere Informationen:
Michael Gahler MdEP, Tel. +32 2 284 7977