Ineffizientes Wirtschaften beenden / Industrie mit ins Boot holen / Fahrplan ressourcenschonendes Europa / Forderungskatalog EP-Umweltausschuss
Der Umgang mit Rohstoffen ist für die künftige Wettbewerbsfähigkeit und Technologieführerschaft der EU von entscheidender Bedeutung. Der Umweltausschuss des Europaparlaments verabschiedete dazu einen Forderungskatalog zum 'Fahrplan für ein ressourceneffizientes Europa. Der Fahrplan gehört zu einer der sieben Leitinitiativen, die die EU-2020-Strategie umsetzen sollen. Die Plenar-Abstimmung findet voraussichtlich am 22. Mai statt. "Für das an vielen Rohstoffen arme Europa brauchen wir ein Umdenken, und das sollte rasch geschehen", sagte der CDU-Europaabgeordnete Karl-Heinz Florenz, der das Dossier für die EVP-Fraktion betreut.
Florenz begrüßt, dass "prioritäre Maßnahmen" eingeführt werden sollen: "Schließlich gibt es schon heute viele Dinge, die wir ohne großen Neuaufwand starten können. Die verbesserte Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Industrie sowie die Implementierung des bestehenden Abfallrechts sind gute Ansatzpunkte. Wir müssen vermeintlichen Abfall noch besser nutzen, denn er beinhaltet wertvolle Rohstoffe."
Überzogene Forderungen, etwa zum Thema 'Umweltlabel' und 'Nano-Materialien' fanden keine Mehrheit. "Die Vernunft hat die Oberhand behalten. Ressourceneffizienz ist schwierig genug, auch wenn es einfach klingt. Wir haben uns über Jahrzehnte einen Lebensstil angeeignet, der alles andere als ressourceneffizient ist. Und wir alle wissen: 'Der Mensch ist ein Gewohnheitstier'." Extreme Maßnahmen hält Florenz jedoch für unnötig: "Es geht nicht darum, Verzicht zu predigen, sondern darum, einen Katalog von konkreten Ansätzen zusammenzustellen, die uns Anreize liefern, aus unseren ineffizienten Gewohnheiten auszubrechen."
"Endlich haben wir aufgehört, einzelne Sektoren isoliert zu betrachten; endlich erarbeiten wir eine ganzheitliche, proaktive Strategie. Zudem sichert uns der Fahrplan eine verlässliche Datenbasis mit klaren Indikatoren und darauf aufbauenden Zielen. Diese werden wir jedoch in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft entwickeln und nicht aus dem Hut zaubern.
Besonders wichtig ist Florenz zudem der Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit: "Trotz unserem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit dürfen wir die Industrie nicht vergessen. Die notwendigen Schritte können wir nur mit der Industrie und nicht gegen sie unternehmen."
Für weitere Informationen:
Karl-Heinz Florenz, Tel. +32 2 284 7320