Frauen in Führungspositionen machen Unternehmen besser / Vorreiterrolle für Politik und öffentlichen Dienst / EU-Kommission legt Bericht vor
Frauen mit guten Hochschulabschlüssen müssen endlich auch in Führungspositionen in Unternehmen angemessen eingesetzt werden. Dazu bedarf es einer Selbstverpflichtung der Wirtschaft. Politik und öffentliche Hand sollten dabei eine Vorreiterrolle einnehmen. Das sagte die CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler anlässlich der heute von EU-Kommissarin Reding vorgestellten Eurobarometer-Umfrage. "Über die Hälfte der Hochschulabsolventen sind weiblich und weisen im Durchschnitt deutlich bessere Abschlüsse vor. Diese Potenzial gilt es endlich angemessen in der Wirtschaft einzusetzen", so Niebler.
Der Bericht der EU-Kommission unterstreicht, dass Unternehmen mit einer annähernd ausgeglichenen Besetzung in den Toppositionen höhere Gewinne erzielen, konkurrenzfähiger sind und bessere Leistungen erbringen. Laut McKinsey erzielen sie 56 Prozent höhere laufende Gewinne und Ernst&Young bestätigt, dass Unternehmen mit wenigstens einer Frau im Vorstand erheblich höhere Gewinne erzielen, als Firmen mit ausschließlich Männern in den Führungsriegen. "2011 waren lediglich 13,7 Prozent der Vorstandsmitglieder europäischer Unternehmen weiblich. Im Vergleich zu 2010 ist das zwar eine leichte Verbesserung, aber noch 40 Jahre bis zu einer annähernden Gleichstellung der Geschlechter in den europäischen Topfirmen sollten wir nicht warten", sagte so die CSU-Europaparlamentarierin.
"Die politische Botschaft der Kommissarin unterstütze ich. Das Problem muss gelöst werden. Allerdings plädiere ich für klare Zielsetzungen der Unternehmen selbst, die sie bis zu einem festgelegten Zeitpunkt umsetzen müssen. Damit ist klar, dass man sie nicht aus ihrer Verantwortung lassen darf. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel und demografischen Wandel kann sich Deutschland gar nicht leisten, das Potential unserer klugen Frauen nicht zu nutzen und weiterhin nur 16 Prozent in die Vorstände der deutschen Unternehmen zu holen. Politik und öffentliche Hand sollten eine Vorbildfunktion einnehmen und klare Ziele erreichen. Hier kann ich mir verbindliche Vorgaben vorstellen“, so Niebler.
Ein Blick nach Amerika zeigt, dass dort Maßnahmen greifen, die die Debatte um die Quote überflüssig machen. Geschäftsführerinnen oder Geschäftsführer, die bei der Besetzung ihrer Führungspositionen in Bezug auf Gleichberechtigung schlecht abschneiden, bekommen ihre Tantieme gekürzt.
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Dr. Angelika Niebler MdEP, Tel. +32 2 284 7390