Neuregelung im Sinne der Patienten / Mitgliedstaaten müssen Blockade endlich aufgeben / Votum Gesundheitsausschuss des Europaparlaments
Für die oft lebensrettende Kernspintomographie soll es Ausnahmen von der EU-Richtlinie über elektromagnetische Felder geben. Das forderte heute der Gesundheitsausschuss des Europaparlaments. "Der Einsatz dieser wichtigen medizinischen Anwendung in Europa muss auch zukünftig problemlos möglich sein. Das Personal muss weiterhin geschult werden können und dabei strikte Anwendungsregeln beachten", sagten die CDU-Europaabgeordneten Peter Liese und Horst Schnellhardt.
"Der Gesundheitsausschuss hat heute den blockierenden Mitgliedstaaten verdeutlicht, dass wir diese Ausnahmeregelung für Magnetresonanztherapie-Anwendungen brauchen. Wir müssen jetzt im Sinne der Patienten schnellstmöglich eine Einigung finden, um Probleme für den Einsatz dieser Anwendung zu verhindern. Ohne die heute geforderte Ausnahme würde der Einsatz im medizinischen Alltag deutlich erschwert und die Patienten könnten nicht mehr problemlos untersucht und behandelt werden. Insbesondere wäre es schwierig, wenn bei unruhigen Patienten, etwa Kindern oder dementen Patienten, ein Arzt oder Pflegepersonal mit in die Untersuchungsröhre müsste. Auch das Operieren unter MRT würde deutlich erschwert. Die Technik ist unverzichtbar, um Patienten, die an Krebs oder Erkrankungen des Gehirns leiden, zu diagnostizieren und besser zu behandeln", sagte Peter Liese.
Die Grenzwerte, die in der EU-Richtlinie vorgesehen sind, bedeuten ein Problem für die medizinische Untersuchungsmethode MRT. Seit über 30 Jahren sind keine nennenswerten Gesundheitsrisiken festgestellt worden. Die Gefahren sind allenfalls sehr theoretischer Natur. Aufgrund der Proteste vieler Ärzte und Patienten haben die EU-Institutionen das In-Kraft-Treten 2008 zunächst hinausgeschoben. "Wir haben heute zwar die Ausnahme für die medizinischen Anwendungen gefordert, aber dennoch sichergestellt, dass das medizinische Personal keiner noch so theoretischen Gefahr ausgesetzt ist. Diese Einsicht sollte sich langsam auch im Ministerrat durchsetzen", so Horst Schnellhardt.
"Es wäre verrückt, wenn die Mitgliedstaaten einen Vorschlag im Sinne der Patienten und Ärzte, den die Kommission vorgelegt hat und den das Parlament unterstützt, auf Dauer verhindern würden", sagten die beiden CDU-Europaabgeordneten.
Für weitere Informationen:
Dr. med, Peter Liese MdEP, Tel. +32 2 284 7981
Dr. med. vet. Horst Schnellhardt MdEP, Tel. +32 2 284 7618