Im Rahmen eines Führungsseminars für politische Nachwuchskräfte aus Israel, den Palästinensischen Gebieten und der Europäischen Union hat der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments und Vorsitzende der Arbeitsgruppe für den Nahen Osten, Hans-Gert Pöttering, heute in Brüssel einen vergleichbaren Ansatz wie die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl für den Nahen Osten angeregt:
“Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl symbolisiert, welche Früchte Versöhnung tragen kann. Die Tatsache, dass nach jahrhundertelangen Konflikten eine institutionalisierte Zusammenarbeit zwischen ehemaligen Erzfeinden erwachsen konnte, gibt Hoffnung, dass eine dauerhafte, friedliche Lösung des dramatischen Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern möglich ist.“ Entscheidend sei, so der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments weiter, der Wille aller Beteiligten, ernsthaft auf einen politischen Frieden hinzuarbeiten. Ein pragmatischer Ansatz für die gemeinsame Verwaltung der Wasser- und Energieressourcen könne - wie vor 60 Jahren die Zusammenlegung der kriegswichtigen Kohle- und Stahlproduktion Deutschlands und Frankreichs - langfristig Vertrauen zwischen den Menschen schaffen und die Chancen auf einen dauerhaften Frieden bedeutend stärken.
Im Jahr 2008 hatte Hans-Gert Pöttering in seiner Funktion als Präsident des Europäischen Parlaments das erste Führungskräfteseminar dieser Art mit einem Preisgeld, das er 2007 für den "Walter Hallstein-Preis" erhalten hatte, ins Leben gerufen. Diese Initiative wurde von seinem Nachfolger im Amt des Präsidenten, Jerzy Buzek, weitergeführt. In diesem Jahr hat das Seminar zum vierten Mal junge Israelis, Palästinenser und Europäer zu einem viertägigen Austausch im Europäischen Parlament in Brüssel zusammengebracht.
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Ruth Adam, Büro Dr. Hans-Gert Pöttering, MdEP, Tel.: +32-2-28-377 69