Bonitätsprüfer verschärfen Krise / Herabstufungen von Ländern, die für Finanzmarktregulierung eintreten / EU braucht zügig konsequentes Regelwerk
Die Politik muss nun endlich den Mut finden, für strenge Transparenzstandards bei Rating-Agenturen zu sorgen. Das forderte der Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament, Werner Langen, anlässlich der heutigen Ankündigung der Ratingagentur Standard & Poor's, den Ausblick von 14 Euro-Staaten, darunter Deutschland, von "stabil" auf "negativ" zu senken. "Die Politik darf sich nicht länger von den vermeintlichen Bonitätsbuddhas an der Nase herumführen lassen. Eine solche Ankündigung wenige Tage vor einem entscheidenden EU-Gipfel ist dreist und verantwortungslos", so Langen.
Der CDU-Europaabgeordnete nannte es "bezeichnend", dass die amerikanisch dominierten Agenturen im Wesentlichen diejenigen Länder herabstufe, "die sich für mehr Finanzmarktregulierung einsetzen." "Man muss es klar benennen: Die Ratingagenturen versuchen seit einiger Zeit, knallhart eigene Interessen durchzusetzen. Die Zukunft des Euro-Raums spielt bei diesen Überlegungen sicherlich keine entscheidende Rolle", so Langen.
"Die Agenturen haben bisher stets die Staatsschuldenkrise verschärft, indem sie die Kreditwürdigkeit derjenigen Länder, die harte Sparmaßnahmen angekündigt oder schon beschlossen hatten, herabstuften. Gleichzeitig widersetzen sich die selbsternannten Bonitätsprüfer hartnäckig Transparenzanforderungen und trennen nicht sorgfältig zwischen Beratung und Bewertung", sagte der CDU-Europaabgeordnete.
"In den Beratungen zur künftigen EU-Verordnung zu Ratingagenturen wird es eine breite und entschlossene Mehrheit im Europaparlament für strenge Transparenzstandards geben. Die europäische Politik darf sich nicht länger von einem intransparenten Oligopol von US-Agenturen die Stabilisierung der Euro-Zone kaputtmachen lassen", so der Vorsitzende der deutschen Unionsabgeordneten im Europaparlament.
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