Herbert Reul (EVP/CDU): EU-Weltraumpolitik muss Bürgern nutzen und Jobs sichern

23.11.2011

Praktischer Mehrwert für alle / High-Tech-Arbeitsplätze in Europa halten / Weltraumpolitik energischer angehen / Forderungen EP-Industrieausschuss

Die künftige EU-Weltraumstrategie muss klar auf den Nutzen für die Bürger ausgerichtet sein. Das entschied heute in Brüssel der Industrieausschuss des Europäischen Parlaments. Angesichts klammer Kassen stehen Mehrwert und Nutzen einzelner Politiken mehr denn je auf dem Prüfstand. "Satellitenfernsehen, schneller ans Ziel dank Navi im Auto, Internetzugang auf Zugfahrten - gerade die Weltraumpolitik kann den Bürgern im Alltag ganz konkreten Nutzen bringen. Darauf sollte sie auch ausgerichtet sein. Diesen Weg hat die Kommission mit ihrem Strategiepapier eingeschlagen und wir unterstützen ihn", sagte der Vorsitzende des für Weltraumpolitik zuständigen Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie des Europaparlaments, Herbert Reul (CDU).

Priorität soll unter anderem die Fertigstellung des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo haben. "Wir haben uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, 2014 die ersten Dienste für die Bürger freizuschalten. Um das zu erreichen, müssen wir nach dem erfolgreichen Start der ersten beiden Galileosatelliten letzten Monat weiter zügig vorankommen mit dem Ausbau des Systems", so der CDU-Europaabgeordnete.

Ein weiteres Ziel ist die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der High-Tech- Raumfahrtindustrie in Europa. "Die europäische Weltraumbranche zählt über 31.000 hochqualifizierte Beschäftigte und die Tätigkeit der sechs größten Satellitenbetreiber wirkt sich auf weitere 30.000 Arbeitsplätze aus. Wir sollten einen Beitrag dazu leisten, dass die Raumfahrtindustrie auch in Zukunft attraktive Arbeitsperspektiven bietet. Daher begrüße ich sehr, dass die EU-Kommission 2012 einen Vorschlag für eine europäische Raumfahrtindustriepolitik vorlegen will", sagte Reul.

Die EU ist bei der Ausgestaltung einer gemeinsamen europäischen Weltraumstrategie im Vergleich zur internationalen Konkurrenz allerdings zu zaghaft unterwegs. "Wir bewegen uns im Schneckentempo und die Richtung nicht klar. Wenn wir nicht einen Gang zulegen und strategischer agieren, kriegt unsere Industrie in ein paar Jahren die asiatische oder indische Quittung", so der Ausschussvorsitzende.

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