Albert Deß (EVP/CSU): Agrarreform einfach gestalten!

10.11.2011

Erstmals in der Geschichte des Europäischen Parlaments trafen sich diese Woche in Brüssel die Abgeordneten des EP-Agrarausschusses mit den Agrarministern aus den 27 Mitgliedstaaten, um die Agrarreform zu besprechen. "Es ist uns gelungen, die parlamentarische Sicht und die Position des Rates über die Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu bekräftigen. Zusammen mit dem Rat wird das Parlament die Richtung der künftigen Reform bestimmen", so der agrarpolitische Sprecher der EVP-Fraktion Albert Deß.

Agrarkommissar Dacian Ciolos musste sich viel Kritik über seinen legislativen Vorschlag anhören. Die Verteilung der Direktzahlungen, die Begrünung von 30 Prozent und die ökologische Flächenstilllegung von 7 Prozent wurden von der Mehrheit der Abgeordneten und Agrarminister kritisiert. "Angesichts der neuen Herausforderungen ist die ökologische Flächenstilllegung von 7 Prozent als eine der Begrünungsmaßnahmen unverantwortlich. Das Wort "Nachhaltigkeit" kommt aus der Land- und Forstwirtschaft. Die Landwirte denken in Generationen. Nicht die europäische Landwirtschaft hat ein Defizit mit Nachhaltigkeit, sondern die Finanz- und Haushaltspolitik. Europa hat bereits die umweltfreundlichste Landwirtschaft in der ganzen Welt. Die Neuausrichtung der Agrarpolitik für nach 2013 muss dies berücksichtigen. Die GAP muss außerdem flexibler gestaltet werden, um unterschiedliche landwirtschaftliche Bedingungen in Europa zu berücksichtigen", unterstreicht der Oberpfälzer Europaabgeordnete Deß.

"In jedem Punkt der Kommissionsvorschläge steckt mehr Bürokratie und Last für die Landwirte. Die Kommission hat ihre Chance vertan, so wie vom Parlament gefordert, die europäische Agrarpolitik zu vereinfachen", bedauert der Agrarpolitiker Albert Deß.

Die Mehrheit der Abgeordneten und Minister sprach sich für eine einfache und wettbewerbsfähige europäische Agrarpolitik aus, die Planungssicherheit und Perspektiven für die Landwirte bietet. Rat und Parlament waren sich einig, dass die legislativen Vorschläge von Agrarkommissar Cioloș keinesfalls zur Vereinfachung der GAP führen und noch viel Korrekturbedarf besteht.

"Das Europäische Parlament ist sich seiner Mitentscheidungsrolle bewusst und wird sich für eine einfache Agrarpolitik zur Sicherung der Lebensmittelproduktion in Europa sowie für weniger Bürokratie für die Landwirte einsetzen", versichert Albert Deß.

Für weitere Informationen:
Büro Albert Deß MdEP, Tel. +32 2 284 7231