"Das Europäische Parlament hat gestern Nacht über Fortschritte bei der Revision der Richtlinie zum Mutterschafts-Urlaub debattiert. Zahlreiche Abgeordnete sind wie ich der Meinung, dass die Situation so verfahren ist, dass die EU-Kommission ihren Vorschlag zurückziehen und einen neuen Text vorlegen sollte. Im Interesse der Mütter muss dies so schnell wie möglich geschehen", betonte der Vizepräsident im Ausschuss für Beschäftigung und Soziales, der hessische CDU-Europaabgeordnete Thomas Mann.
"Das im EP 2010 ausverhandelte Anrechungs-Modell, das Deutschland eine Verrechnung von zusätzlichen Mutterschutzwochen mit der Elternzeit erlaubt, muss allerdings Bestand haben. Es verhindert eine Zusatzbelastung für Deutschland von rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Die gestrige Debatte hat das Bewusstsein dafür geschärft, dass viele Forderungen des EP in den EU-Mitgliedstaaten zur Zeit nicht finanzierbar sind. So hatte das EP hatte vor einem Jahr beschlossen, den Mutterschutz europaweit auf 20 Wochen auszudehnen. Die EU-Kommission hatte 18 Wochen gefordert, in Deutschland sind es bisher 14 Wochen. Der Rat konnte sich auf keinen gemeinsamen Standpunkt verständigen, da die Kostenwirkung auch für andere Länder deutlich zu hoch war", erläuterte Mann.
"Das deutsche Kombi-Modell aus Mutterschutz und Elternzeit ist schützenswert. Es über Bord zu werfen, leitstet Müttern einen Bärendienst. Teure EU-Regeln führen dazu, dass Frauen seltener eingestellt werden. Auch ohne Ausweitung ist Deutschland der Baby-Schutz-Europameister!", betonte Thomas Mann abschließend.
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