Doris Pack (EVP/CDU): "Komplexes Problem des Schulabbruchs benötigt umfassende Gegenstrategie!"

05.10.2011

Schulabbrecherquote soll bis zum Jahr 2020 auf unter 10 Prozent gesenkt werden 

"Die mangelhaften schulischen Leistungen, die meistens Auslöser für den Schulabbruch sind, dürfen nicht isoliert betrachtet werden. Oft liegen die Ursachen in der Familie, der Herkunft oder dem sozialen und finanziellen Umfeld. Die Komplexität des Problems erfordert daher einen umfassenden Lösungsansatz", erklärt die Vorsitzende des Kultur- und Bildungsausschusses im Europäischen Parlament, Doris Pack.

Der Kulturausschuss votierte heute mit breiter Mehrheit für Maßnahmen zur Verringerung der Schulabbrecherquote in der EU. Diese soll bis zum Jahr 2020 von 14,4 Prozent auf 10 Prozent reduziert werden und zu einem Kernziel der EU2020-Strategie beitragen, die Beschäftigungsquote auf dem EU-Arbeitsmarkt auf 75 Prozent zu steigern.

"Mit dem Maßnahmen-Dreieck aus Prävention, Intervention und Kompensation verfügen wir über eine systematische Strategie zur Bekämpfung des Schulabbruchs. Eine hochwertige frühkindliche Erziehung, ein rechtzeitiges Eingreifen bei Problemen im Schulalltag sowie die Möglichkeit einer "zweiten Chance" zur Wiedereingliederung in die Regelschule seien hier beispielhaft genannt", erläutert die CDU-Europaabgeordnete.

"Auf europäischer Ebene werden wir mehr finanzielle Mittel für das EU-Programm zum lebenslangen Lernen einfordern, den Austausch bewährter Verfahren und die Verbesserung von Lehr- und Lernmethoden fördern sowie politische Strategien zur Senkung der Schulabbrecherquote entwickeln. Um dies tun zu können, brauchen wir schlüssige Daten aus den Mitgliedstaaten", so Pack.

Laut der Ausschussvorsitzenden sei außerdem eine der Aufgaben der Mitgliedstaaten, im Bildungsbereich verstärkt mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, um Lehrpläne besser an die Anforderungen des Arbeitsmarktes anpassen zu können sowie in qualifiziertes Personal  zu investieren und Schüler über die beruflichen Perspektiven zu informieren. Vor Ort sei es dann an Behörden, Lehrern und Eltern, Hand in Hand zu arbeiten.

"Letztendlich kann eine Strategie gegen den Schulabbruch nur dann erfolgreich sein, wenn sie sich von der politischen Ebene bis in die Schul- und Wohnzimmer durchzieht", so Pack abschließend.

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