Dr. Renate Sommer (EVP/CDU): Weg frei für Lebensmittelkennzeichnung

29.09.2011

Straßburg, 29.09.11 - Der EU-Ministerrat hat heute der Einigung zwischen dem Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten zur Information der Verbraucher über Lebensmittel zugestimmt. Damit können die neuen Regeln für die Kennzeichnung von Lebensmitteln endgültig auf den Weg gebracht werden. Die zuständige Parlamentsberichterstatterin, Dr. Renate Sommer, MdEP begrüßt die Annahme als letzten Schritt zu besseren Informationen für Verbraucher.

"Mit der heutigen Zustimmung des Ministerrates sind die neuen Kennzeichnungsvorschriften für Lebensmittel endlich in trockenen Tüchern. Nach der Veröffentlichung im Amtsblatt noch vor Ende des Jahres sind die Hersteller aufgefordert, die neuen Regeln umzusetzen. Sie haben dann eine Übergangsfrist von 3 bis 5 Jahren, damit alte Bestände an Verpackungen und Etiketten aufgebraucht werden können. Aber fest steht: Künftig werden die Verbraucher weitaus mehr und besser lesbare Informationen auf Lebensmitteln finden als bisher." erklärt Sommer.

Nach den Vorschlägen werden die Nährwertangaben erstmals verpflichtend. Damit die Verbraucher auch bei unterschiedlichen Produktgrößen sofort das "schlankste" Lebensmittel erkennen können, müssen alle Nährwertangaben in Bezug zu 100g/ml gemacht werden.  Durch strenge Regeln zur Mindestschriftgröße und dem Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund sollen die Pflichtangaben in Zukunft besser lesbar sein. Mögliche Allergene können durch die Hervorhebung im Zutatenverzeichnis auf den ersten Blick erkannt werden.

"Auch vor einer irreführenden Aufmachung von Lebensmittelverpackungen werden die Bürgerinnen und Bürger künftig besser geschützt. Bei Imitaten muss, auf der Vorderseite und in großer Schrift, die ersatzweise verwendete Zutat angegeben werden. Sogar bildliche Darstellungen dürfen nur dann auf der Verpackung abgebildet werden, wenn diese Zutaten auch tatsächlich im Produkt enthalten sind," so Sommer.

Nach drei langen Verhandlungsjahren hatte das Europäische Parlament das Kompromisspaket bereits im Juli angenommen. "Die erneute Zustimmung der Mitgliedstaaten war eine reine Formsache. Jetzt sind die Hersteller am Zug, um die neuen Regeln umzusetzen. Auch die Kommission wird in den kommenden Monaten reichlich zu tun haben. Sie ist aufgefordert, Details wie z.B. weitergehende Regeln zur Lesbarkeit und eine Definition von Portionsgrößen auszuarbeiten. Auch die knifflige Frage, ob eine Herkunftskennzeichnung von einzelnen Zutaten in verarbeiteten Produkten wie einer Tiefkühlpizza machbar ist, muss noch untersucht werden," erklärt Sommer abschließend.

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