Kritik an Wegfall Sprachprüfungen / Künftig Leistungsdumping? /Abstimmung im Sozialausschuss des Europaparlaments
Derzeit wird im Europaparlament über die Revision der Berufsqualifikations-Richtlinie gestritten. Der Sozialausschuss hat gestern Abend dafür votiert, die Zahl reglementierter Berufe stark zu verringern und die automatische Anerkennung von Qualifikationen auf viele Berufsgruppen auszudehnen. "Die bislang verpflichtenden Sprachprüfungen könnten entfallen", kritisierte der CDU-Europaabgeordnete Thomas Mann.
"Meine Haltung ist klar: Eine Verwässerung der Berufsqualifikations-Richtlinie darf es nicht geben. In zahlreichen Berufsgruppen sind die Unterschiede innerhalb Europas noch gewaltig. Arbeitnehmer, die eine anspruchsvolle und langjährige Ausbildung absolviert haben, müssen weiterhin vor Schmalspur-Konkurrenten aus anderen Mitgliedstaaten geschützt werden. Nur so lässt sich ein Leistungs-Dumping verhindern", so Mann.
Der CDU-Europaabgeordnete forderte: "Ungenügend qualifizierten Bewerbern müssen auch künftig Ausgleichsmaßnahmen auferlegt werden, bevor die Anerkennung winkt. Anpassungslehrgänge für ausländisches medizinisches Personal, für Ärzte, Zahnärzte, Gesundheits- und Krankenpfleger gehören zu den Grundpfeilern der Sicherung der hohen Qualität der medizinischen Versorgung in Deutschland."
"Die Abschaffung von Sprachprüfungen lehne ich strikt ab. Sie sind nicht im Interesse von Patienten und Beschäftigten. Fachgespräche unter Kollegen sowie die Arzt-Patienten-Gespräche sind in der Gesundheitsversorgung unverzichtbar", sagte der CDU-Europaabgeordnete.
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Thomas Mann MdEP, Tel. +32 2 284 7318