Martin Kastler (EVP/CSU): Binnenmarkt der Berufsabschlüsse fördern

27.09.2011

Großer Bedarf im Sozialbereich / Bürokratie und Kosten sparen / Abstimmung im Sozialausschuss des Europaparlaments

Was macht ein deutscher Krankenpfleger in Schweden? Oder ein bayerischer Rechtsanwalt in Rumänien? Erst einmal nicht arbeiten, denn: Trotz Vereinheitlichung der Berufsqualifikationen in einer EU-Richtlinie von 2005 gibt es noch immer Grauzonen. Damit Aufräumen soll eine Neufassung des Gesetzes. Für Martin Kastler, sozialpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe, „ein längst überfälliger Schritt. Gerade in Handwerk, Industrie und Sozialwesen schreit der Fachkräftemangel nach einem wirklichen Binnenmarkt der Berufsqualifikationen.“ Diese Forderung hat der Sozialausschuss des Europaparlaments gestern Abend verabschiedet.

Die Abgeordneten möchten die Grenzen für die Anerkennung von Berufsabschlüssen in Europa künftig abschaffen. „Die Freizügigkeit von Arbeitnehmern ist nicht nur eine der Grundfreiheiten in Europa – sie ist ein Muss in einem europäischen Arbeitsmarkt, der in Mitgliedsstaaten wie Deutschland am Fachkräftemangel leidet, während in Spanien oder Griechenland hunderttausende junger Menschen auf der Straße stehen“, so Kastler.

"Bestes Beispiel ist der Sozialbereich: Die Betreuung älterer Menschen im heimischen Umfeld verlangt in Deutschland nach neuen Lösungen. Wer illegale Beschäftigung vermeiden will, muss legalem Einsatz den Weg ebnen“, sagte der CSU-Europaabgeordnete. Vereinfachen will der Sozialausschuss vor allem den Prozess der Anerkennung. Ohne Einbußen an Qualität und Qualifikation sollten die Behördenwege vereinfacht und vor allem Kosten für Arbeitnehmer minimiert werden.

Der Sozialausschuss verabschiedete den Forderungskatalog mit 30 zu 17 Stimmen. Voraussichtlich im Oktober wird das Plenum des Europaparlaments entscheiden.

Für weitere Informationen:
Martin Kastler MdEP, Tel. +32 2 284 7538