"Sichere Straßen erreichen wir nur, in dem wir an verschiedenen Ebenen ansetzen: Europa ist hier ebenso gefordert wie die Mitgliedstaaten und jeder Einzelne von uns", erklärt Berichterstatter Dieter-Lebrecht Koch. Mit der heutigen Abstimmung fordert das Europäische Parlament die Kommission auf, bis Ende 2011 ein vollwertiges Aktionsprogramm zu entwickeln und schlug hierfür konkrete Maßnahmen vor.
Die Grundlage einer verbesserten Straßenverkehrssicherheit sei laut des Vizepräsidenten des Verkehrsausschusses im Europäischen Parlament das Sammeln hochwertiger vergleichbarer Daten zu Unfallursachen und -folgen. "Nur dann wissen wir, wo wir mit den verschiedenen Maßnahmen ansetzen können", erklärt Koch. "Die Europäische Union, aber auch die Mitgliedstaaten sollten bemüht sein, ein höchstmögliches Maß an harmonisierten Leitlinien einzuhalten, wie zum Beispiel bei der Umsetzung einheitlicher Promillegrenzen oder der Harmonisierung von Straßenverkehrszeichen und -regeln. Allerdings ist es genauso wichtig, den Mitgliedstaaten genügend Spielraum zu geben, um die jeweiligen Programme den unterschiedlichen nationalen Gegebenheiten anpassen zu können", so der Verkehrssicherheitsexperte. "Daher wäre es sinnvoll, einen Koordinator für die EU- Straßenverkehrssicherheit im Verantwortungsbereich der Europäischen Kommission einzusetzen. Seine Aufgaben wären, die Aktivitäten innerhalb der EU-Gremien und die verschiedenen Maßnahmen zwischen den Mitgliedstaaten zu koordinieren", so der Berichterstatter.
Intelligenten Verkehrssystemen, zu denen vor allem moderne Kommunikationstechnologien gehören, kommt eine besondere Bedeutung in punkto Straßenverkehrssicherheit zu: "Sie lösen Probleme wie die Parkplatzsuche für Berufskraftfahrer, legen die Grundlage für das elektronische Notrufsystem eCall in allen Fahrzeugen (auch in LKW, Bussen, Krafträdern), verhindern das Fahren unter Alkohol, Drogen, Medikamenten, reduzieren die Risiken von Auffahrunfällen bzw. des unabsichtlichen Verlassens von Straßen etc.", so der Verkehrsexperte. "Diese Technologien helfen, Problemen zu begegnen, bevor sie entstehen", so Koch.
Abschließend weist Koch darauf hin, dass der Mensch den größten und wichtigsten Beitrag zu einer verbesserten Straßenverkehrssicherheit leisten muss. "Deshalb brauchen wir lebenslange Lernprogramme, die schon vor der Schule beginnen, bis ins hohe Alter reichen und alle Verkehrsteilnehmer, ob Fußgänger, Rad- oder Autofahrer, umfassen. Den schwächsten Verkehrsteilnehmern, wie Kindern oder älteren Menschen muss dabei besondere Beachtung geschenkt werden".
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