Einheitliches Vorgehen / Effizienz und Wiederverwertung / Mehr Förderung in EU / Sicherung der Importe / Forderungskatalog des Europaparlaments
Die Versorgung mit Rohstoffen muss dringend eine gemeinsame europäische Sache werden. Das forderte heute das Europaparlament. "Europa wacht endlich auf. Wir müssen handeln. Und zwar auf europäischer Ebene", sagte der CDU-Europaabgeordnete Karl-Heinz Florenz. "Unser heutiger Forderungskatalog war schon lange überfällig. Zwar hat die EU, wie auch Deutschland, bereits 2008 erste Initiativen zur Rohstoffsicherung angestoßen, doch fehlte bisher die Koordinierung. Bislang hatte man eher das Gefühl, aktuellen Entwicklungen hinterher zu laufen. Dank der guten und fraktionsübergreifenden Arbeit ergeht nun jedoch ein klarer Arbeitsauftrag an die Kommission", so Florenz.
Neben einer fairen Strategie für die Kooperation mit rohstoffreichen Ländern und einem verbesserten Monitoring der Marktentwicklungen fordern die Abgeordnete, auch in der EU wieder mehr Rohstoffe zu fördern. Dazu soll mit einer ehrgeizigen Innovations-Strategie der Umgang mit Rohstoffen effizienter gemacht und die Wiederverwertung von Rohstoffen verbessert werden. "Wir müssen von der Wegwerfgesellschaft zu einer Recyclinggesellschaft werden", sagte der CDU-Rohstoffexperte.
"Deutschland ist nicht nur ein 'Land der Dichter und Denker', sondern vor allem ein Land mit industrieller Basis. Ohne Rohstoffe aber gibt es keine Industrie, ohne Industrie keine Arbeitsplätze und ohne Arbeitsplätze keinen Wohlstand. Die Rohstoffantwort ist die vielleicht wichtigste Herausforderung der kommenden Jahre. Für unsere Generation werden die Rohstoffe noch ausreichen, aber für unsere Kinder und Enkel nicht. 'Reiche Eltern, arme Kinder', das wollen wir uns nicht nachsagen lassen", so Florenz.
"Aus diesem Grund müssen wir aktiv aufklären - in Bezug auf alle 'drei Säulen der Rohstoffpolitik': Das beginnt bei der Außenpolitik, wo es gilt, der Rohstoffpolitik ihre 'koloniale Fratze' zu nehmen und mit rohstoffreichen Entwicklungsländern auf Augenhöhe zusammen zu arbeiten. Dazu müssen wir die Rohstoffgewinnung innerhalb der EU fördern - auf Grundlage unserer hohen Umweltschutzstandards - sowie das Recycling flächendeckend intensivieren", sagte der CDU-Europaabgeordnete.
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Karl-Heinz Florenz MdEP, Tel. +32 2 284 7320