Birgit Schnieber-Jastram (EVP/CDU): Stimmige Rohstoffstrategie statt gut gemeinter Flickschusterei - Milliarden Mehreinnahmen für Entwicklungsländer

13.09.2011

Heute hat das Europäische Parlament einen Bericht zu einer neuen Rohstoffstrategie für die Union angenommen.

"Die Frage der Versorgung und des Umgangs mit Rohstoffen ist eine der großen Herausforderungen der Zukunft", so die Hamburger Europaabgeordnete Birgit Schnieber-Jastram (EVP), die im Entwicklungsausschuss für diesen Bericht zuständig war.  "Bis 2050 rechnen die VN mit einem Anstieg von dreihundert Prozent bei der Nachfrage nach Rohstoffen".

Auch aus entwicklungspolitischer Sicht sei eine stimmige Strategie notwendig, so Schnieber-Jastram: "Den Entwicklungsländern gehen durch fragwürdige Abrechnungspraktiken von und mangelhafte Verträge mit internationalen Rohstofffirmen nach Schätzungen jährlich zwischen 80 und 160 Milliarden Dollar verloren! Die EU-Entwicklungshilfe macht etwa 8 Milliarden EURO pro Jahr aus - im Vergleich ein Tropfen auf den heißen Stein."

Der Hinweis auf internationale Transparenzinitiativen wie EITI (Extractive Industries Transparency Initiative) reiche da aber nicht aus. Da diese Initiativen erst langfristig greifen, fordert Schnieber-Jastram weitere konkrete Hilfsangebote, etwa bei der Aushandlung von Verträgen mit Rohstoffunternehmen: "Denn wir wollen ja etwas von den Entwicklungsländern. Und jeder EURO, der für solche Zwecke eingesetzt wird, bringt den Entwicklungsländern nach Schätzungen einen Mehrwert von 10 EURO. Wenn Entwicklungszusammenarbeit so verstanden wird, dann ist das eine wirksame Hilfe und nicht nur gut gemeinte Flickschusterei!"

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Büro Birgit Schnieber-Jastram MdEP: Tel. +32 228 47275