„Auf die Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan, er werde während der zypriotischen Ratspräsidentschaft die Gespräche mit der EU einfrieren, gibt es nur eine Antwort: die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei zu einem EU-Beitritt, die längst zu einer Farce geworden sind, sind einzustellen" sagte der Berliner CDU-Europaabgeordnete Joachim Zeller. Es gibt ohnedies seit geraumer Zeit keine signifikanten Fortschritte mehr in den Verhandlungen festzustellen, worüber auch der letzte Fortschrittsbericht im Europäischen Parlament Auskunft gibt. Und wie die bereits an die Türkei gezahlten Milliarden Euro an Beitrittshilfen verwendet wurden, darüber gibt es nach den Feststellungen des Europäischen Rechnungshofes vom vergangenen Jahr keine nachprüfbaren Angaben. „Es verstärkt sich zunehmend der Eindruck, daß Erdogan die Beitrittsverhandlungen lediglich zur Erweiterung seiner Machtbasis nutzt und ansonsten versucht, die EU auf der politischen Bühne am Nasenring vorzuführen", so Zeller. „Die Türkei ist und bleibt ein wirtschaftlicher und geopolitisch wichtiger Partner der EU und genießt bereits eine priviligierte Stellung in den Beziehungen zu den EU-Staaten. Und diese Beziehungen gilt es auch auszubauen. Aber genauso klar ist, daß es in der EU nie eine einstimmige Zustimmung zum EU-Beitritt geben wird. Also sollten die Beziehungen wieder auf eine realistische Grundlage gestellt werden und die fruchtlosen Beitrittsverhandlungen, die lediglich falsche Tatsachen vorspiegeln, aufgegeben werden", so Zeller abschließend.