Markus Ferber (EVP/CSU): Leerverkäufe: Kreditausfallversicherungen einbeziehen

18.05.2011

Finanzwetten:
Europaparlament wird Ausnahme nicht akzeptieren / EU-Finanzminister für Verbot
von Leerverkäufen bei Staatsanleihen und Aktien

Die EU wird Spekulation an den Finanzmärkten
eindämmen. Ohne eine umfassende Anwendung des Verbots von Leerverkäufen aber
wird das Europaparlament keiner EU-Regelung zustimmen. Das sagte der
CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber, der das Dossier für die EVP-Fraktion
betreut. "Auch ungedeckte Kreditausfallversicherungen (CDS) müssen erfasst
sein, sonst macht die Sache keinen Sinn", so Ferber.

Die
EU-Finanzminister haben sich zwar grundsätzlich für ein Verbot von spekulativen
Leerverkäufen (Short Selling) bei Termingeschäften ausgesprochen. Dieses soll
aber nur für Aktien und Staatsanleihen, nicht aber für
Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps CDS) auf Staatsanleihen
gelten. "Die Leerverkäufe von CDS sind eine zentrale Ursache für die
destruktive Spekulation gegen Länder mit Haushaltsproblemen, welche die
Euro-Krise mit ausgelöst hat. Ohne ihren Einbezug in das Verbot von
Leerverkäufen kann es keine EU-Regelung geben. Die bösartigen
Spekulationsinstrumente müssen vom Tisch. Das ist fraktionsübergreifender
Konsens im Europaparlament", sagte der Vorsitzende der
CSU-Europagruppe.  

Parlament und
die EU-Mitgliedstaaten (Rat) müssen sich über die neuen Standards einigen. Bei
Leerverkäufen spekulieren Investoren auf den Kursverlust eines
Wertpapiers.  Spekulanten verkaufen ein
Wertpapier, das sie gar nicht besitzen (ungedeckter Leerverkauf) oder sich
geliehen haben (gedeckter Leerverkauf), um es später zu einem niedrigeren Kurs
mit Gewinn zurückkaufen zu können. Mit Kreditausfallversicherungen können sich
Anleger eigentlich gegen das Risiko von Staatspleiten absichern. Im Falle
Griechenlands aber haben Leerverkäufe von 
CDS die Spekulation auf eine Zahlungsunfähigkeit des Landes immer weiter
angefacht. "Nicht jedes Finanzmarktgeschäft, das technisch machbar ist und
Umsatz generiert, ist sinnvoll. Aus volkswirtschaftlichen und ethischen Gründen
sollten die Tage aller Leerverkäufe gezählt sein", so Ferber. 

Für
weitere Informationen:

Markus Ferber MdEP,
Tel. +32 2 284 7230
EVP-Pressestelle,
Thomas Bickl, Tel. +32 2 283 2002 oder +32 478 215372