Aigner-Plan begrüßt / Dioxin-Belastung war vor 20 Jahren zehnmal höher
Die
EVP-Fraktion im Europaparlament unterstützt den 10-Punkte-Plan von Bundesverbraucherschutzministerin
Aigner zur Bekämpfung der Dioxinbelastung. "Wir müssen die Verbraucher und
unsere Landwirte vor verantwortungslosen Futterfettpanschern schützen. Die
Maßnahmen des Aktionsplans tun dies. Allerdings müssen sie europaweit koordiniert
und umgesetzt werden und die Punkte dürfen nicht nur auf Deutschland beschränkt
bleiben", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Peter
Liese (CDU).
Liese wies in
diesem Zusammenhang auf die hohen In- und Exporte von Fleisch und Eiern
innerhalb der Europäischen Union und aus Drittstaaten hin, die einen nationalen
Alleingang ad absurdum führen würden. So kommen knapp 50 Prozent der in Deutschland konsumierten Eier aus dem Ausland
- davon ein sehr großer Teil in verarbeiteten Produkten. Einseitige Auflagen
würden daher die deutsche Landwirtschaft stark belasten und gleichzeitig den
Verbraucherschutz nicht wirklich voranbringen, zeigte sich der Abgeordnete
überzeugt.
Eine freiwillige
Selbstkontrolle der Branche lehnte der CDU-Europaabgeordnete ab, da die Branche
der Futterfettmischer sehr undurchsichtig sei. Auf europäischer Ebene gebe es
nicht einmal eine gemeinsame Interessenvertretung. Peter Liese warnte im
Zusammenhag mit der aktuellen Dioxin-Krise jedoch noch einmal nachdrücklich vor
Panikmache. "Wir haben die Dioxinbelastung in den letzten 20 Jahren durch
kluge Politik signifikant gesenkt. Betrugen die Dioxingesamtemissionen in der
Luft 1990 noch 1196 g I-TEQ, konnte diese schon bis 2004 auf 94 g I-TEQ zurückgeführt werden und die heutigen
Werte wären damals wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, da es weder Grenzwerte
noch Kontrollen gab."
Liese wies außerdem
darauf hin, dass 1999 in Belgien bei einem ähnlichen Fall bis zu sechzigfach
höhere Dioxin-Werte auftraten als jetzt in Deutschland. Bei einem Skandal in
Irland 2009 traten fast 20 mal so hohe Konzentrationen auf und diese lagen 100
mal so hoch wie das EU-Limit. "Natürlich müssen wir die Bevölkerung vor
überhöhten Dioxinwerten schützen. Dennoch gibt es keinen Grund jetzt in Panik
zu verfallen. Diese Zahlen sollen nicht verharmlosen, die in Deutschland
gemessenen Werte jedoch richtig einordnen helfen ", so Peter Liese.
Für weitere Informationen:
Dr. med. Peter Liese MdEP, Tel. +32 2 284 7981