Dem
Sacharow-Preisträger wird die Ausreise verweigert/ Verhalten der kubanischen
Regierung inakzeptabel/ Der
Arzt und Journalist erhungerte die Freilassung von 52 politischen Gefangenen
Morgen ehren die Abgeordneten des Europäischen
Parlaments, in Abwesenheit des Preisträgers, den Kubaner Guillermo Farinas mit
dem Sacharow-Preis für geistige Freiheit.
"Die
kubanische Regierung verweigert Farinas die Ausreise, so dass er nicht
persönlich seine Auszeichnung entgegennehmen können wird. Das ist ein klarer
Ausdruck Kubas gegen Werte wie Freiheit und Demokratie", so Elisabeth
Jeggle, Europaabgeordnete im Ausschuss für Menschenrechte.
"Ich
erwarte, dass wir als Europäisches Parlament jetzt klare Zeichen in Richtung
Kuba senden. Die Missachtung von Menschenrechten ist inakzeptabel, und unter
diesen Voraussetzungen kann nicht über intensivere Beziehungen zu dem
Inselstaat nachgedacht werden", betont Jeggle.
Am 24.
Februar 2010 trat Guillermo Farinas zum 23. Mal in Hungerstreik, um die
Freilassung von 26 kranken politischen Häftlingen zu erwirken und das
kubanische Regime der Verleugnung von Menschenrechtsverletzungen anzuklagen. 135
Tage später beendete er seinen Hungerstreik, der ihn Ärzten zufolge nahe an den
Tod gebracht habe, nachdem die Kubanische Katholische Kirche die Freilassung
von 52 Gefangenen in diesen vier Monaten bekannt gegeben hatte.
Der 48 Jahre
alte Kubaner ist Psychologe und Journalist. Er gründete die unabhängige
Presseagentur "Cubanacan Press", mit dem vorrangigen Ziel, die Welt
über das Schicksal politischer Gefangener in Kuba zu informieren. Die Agentur
ist heute geschlossen.
Aus neun
Vorschlägen hatte das Europäische Parlament drei Kandidaten gewählt, darunter
neben Guillermo Farinas auch die äthiopische Politikerin Birtukan Mideksa sowie
die israelische Bürgerrechtsbewegung von ehemaligen und aktiven Soldaten der
israelischen Armee, "Breaking the Silence".
Der
mit 50.000 Euro dotierte Preis geht auf den Friedensnobelpreisträger von 1975,
Andrej Dmitrijewitsch Sacharow (1921-1989), zurück. Mit der Ehrung würdigt das
Europäische Parlament seit 1988 jährlich den Einsatz für Menschenrechte und
Meinungsfreiheit.
Für
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