Parlament (EP) entscheidet heute um 16 Uhr über eine Resolution auf der
Grundlage eines Entwurfs des CDU-Europaabgeordneten Thomas Mann zur
Einsprachenpolitik in Tibet. Mitglieder aller Fraktionen des EP (außer der GUE)
haben die Resolution eingereicht, so dass kein Zweifel an ihrer Annahme
besteht. "Tausende Tibeter haben in den vergangenen Wochen friedlich gegen
Pläne protestiert, die erfolgreiche Zweisprachenpolitik an tibetischen Schulen
zu beenden. Ausgangspunkt der Pläne ist die von vielen Tibetern bewohnte Region
Qinghai, in der hochrangige Vertreter der KP Chinas verkündeten, dass
Mandarin-Chinesisch ab 2015 die Unterrichtssprache werden solle. Auch in
Brüssel gab es eine Demonstration tibetischer Schüler, die mir eine Resolution
vor dem EP übergaben."
"Das EP sendet heute ein klares Signal an Peking: Die tibetische
Sprache kann durch Chinesisch niemals ersetzt werden! Das EP wird die
diplomatischen Vertreter Europas in China auffordern, Tibet zu besuchen und über die Sprachenfrage zu
berichten", erklärte Thomas Mann, der Präsident der Tibet Intergruppe im
EP ist, der mehr als 100 Abgeordnete angehören.
"Diesmal sind die Tibeter nicht alleine betroffen: Auch
Kantonesisch und Shanghainesisch könnten durch Mandarin in Schulen sowie im
Rundfunk ersetzt werden. Hunderte Millionen Menschen in Süd- und Ost-China,
Hongkong und Shanghai wären davon betroffen. Auch hier gab es bereits Proteste
und Internet-Kampagnen gegen Ankündigungen der regionalen Behörden. Die
Regierung selbst gibt an, dass Mandarin von etwa der Hälfte aller Chinesen
gesprochen wird", unterstrich Mann.
"Artikel 4 der Verfassung Chinas und Artikel 10 des Gesetzes zur
regionalen Autonomie garantieren die Freiheit aller Volksgruppen, ihre eigene
Sprache anzuwenden und weiterzuentwickeln - in Wort und Schrift. Das EP wird
die chinesische Regierung heute auffordern, zu versichern, dass die Tibeter
dieses Recht weiterhin ausüben können", sagte Thomas Mann abschließend.
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