Doris Pack (EVP/CDU): Lux-Filmpreis für "Die Fremde"

24.11.2010

Der deutsche Beitrag der
Regisseurin Feo Aladag behandelt das Thema "Ehrenmorde"

"Die Fremde" erzählt die Geschichte
von Umay, einer 25jährigen Deutschen türkischer Abstammung, die mit ihrem
kleinen Sohn Cem nach ihrer Zwangheirat in Istanbul zurück in ihre Geburtsstadt
Berlin flieht. Doch bei ihren Eltern in Deutschland angekommen, stößt sie auf
Unverständnis in ihrer Familie.

"Der Film behandelt auf eindrückliche
Weise das Thema "Ehrenmorde". Ohne jemanden anzuklagen, versteht es
die Regisseurin, den Zuschauer in die Geschichte zu holen und ihn die Konflikte
der beteiligten Personen miterleben zu lassen", so die Vorsitzende des Kulturausschusses,
Doris Pack. "Besonders einfühlsam und realistisch schildert Aladag die
innere Zerrissenheit der Hauptdarstellerin zwischen ihren Wurzeln, den
Traditionen und der Liebe zu ihren Eltern und ihrem Leben, das sie in
Deutschland als moderne, selbständige Frau führen will ", so die
CDU-Europaabgeordnete.

Die Vereinten Nationen gehen
davon aus, dass jedes Jahr bis zu 100.000 Frauen aufgrund eines
"Ehrenmordes" zu Tode kommen. Es existieren keine genauen Zahlen, da
die Morde oftmals unter dem Deckmantel eines Unfalls oder Selbstmordes  verschwiegen werden. Aladag hat, bevor sie
das Skript schrieb, lange zu dem Thema "Ehrenmorde" recherchiert. Mit
ihrem Film wolle sie zeigen, dass es bei diesem Thema nur Verlierer geben kann
und dennoch einen Hoffnungsschimmer  der
gegenseitigen Versöhnung zurücklassen.

Die in Wien geborene Feo Aladag hielt
Seminare an der Europäischen Filmakademie sowie an der Deutschen Film- und
Fernsehakademie in Berlin. Zusammen mit ihrem Mann und Co-Regisseur Züli Aladag
gründete sie 2005 die Independent Artists Filmproduktion. "Die
Fremde" ist außerdem als deutscher Beitrag im Wettbewerb um den
"Oscar" im nächsten Jahr vorgeschlagen.

Der Lux-Filmpreis soll "greifbares"
Symbol sein für das Bekenntnis des Europäischen Parlaments zur europäischen
Filmindustrie und ihrer Kreativität. 
"Die Veranschaulichung oder Hinterfragung der Gründungswerte einer
europäischen  Identität, die kulturelle
Vielfalt Europas oder das Zusammenwachsen Europas mit Blick auf den
europäischen Integrationsprozess sind die Kriterien, die ein Film erfüllen
muss, um an der offiziellen Auswahl des Lux-Filmpreises 2010 teilnehmen zu
können", erläutert Doris Pack.

Der Gewinner des Lux-Filmpreises
2010 wird vom Europäischen Parlament finanziell unterstützt. Die Förderung beinhaltet
die Untertitelung in alle 23 Amtssprachen der EU sowie die Überarbeitung der
Originalversion des Films in eine Fassung für hör- und sehbehinderte Menschen.
Falls der prämierte Film in einigen Ländern bereits für Saalvorführungen
verliehen und dazu schon untertitelt wurde, wird mit dem LUX- Filmpreis die
Herstellung einer DVD unterstützt.

Für
weitere Informationen:

Büro Doris Pack,
MdEP, Tel.: +33-3-8817-7310
EVP-Pressestelle, Stella Mancini, Tel.: +33-3-8817-2911
oder +32 - 473 -
866138 (mobil)