145 Gramm pro Kilometer mögliche Kompromisslösung / Vorschlag des Rates
zu großzügig / Kosten im Auge behalten / Verhandlungen EP-Rat gehen weiter

In die Verhandlungen um die künftige EU-Richtlinie
zu CO2-Limits für leichte Nutzfahrzeuge kommt Bewegung. Im heutigen Treffen
zwischen Unterhändlern von Rat und Parlament zeigten beide Seiten, dass sie
sich aufeinander zu bewegen wollen. Ausgangspunkt beim Langfristziel für das
Jahr 2020 ist die bisherige Forderung der Mitgliedstaaten von 155 Gramm pro
Kilometer. Der Umweltausschuss des Parlaments hatte Ende September
anspruchsvollere 140 Gramm gefordert. Ein Kompromiss könnte somit dazwischen
liegen. "Wir sind für ambitionierte Werte, behalten aber gleichzeitig die
Kosten für den Mittelstand im Auge", sagten Anja Weisgerber (CSU), die das
Dossier für die EVP-Fraktion im Umweltausschuss betreut, und Werner Langen
(CDU), Berichterstatter des Industrieausschusses, der  ursprünglich für 150 Gramm plädiert hatte und
sich nun kompromissbereit zeigt.

"Ein Technologietransfer vom Pkw auf den
Nutzfahrzeugbereich ist nicht so einfach zu machen. Aspekte wie die hohe
Nutzlast und die höheren Entwicklungskosten aufgrund geringerer Stückzahl
müssen einbezogen werden. Und schließlich müssen die Handwerker die Fahrzeuge
am Ende noch bezahlen können. Sonst bleiben die alten Stinker länger auf der
Straße, was dem Klimaschutz nicht dient", so Weisgerber und Langen. Der
ursprüngliche Vorschlag der Kommission von 135 Gramm würde laut Studien zu
Mehrkosten von 20 Prozent für größere Transporter führen.

"Werte müssen erfüllbar bleiben, sonst geht
das Geld herstellerintern in Strafzahlungen anstatt in die Weiterentwicklung
neuer Technologien. Was die Machbarkeit der CO2- Einsparungen angeht, sind wir
allerdings optimistischer als der Rat. Uns wundert jedoch auch die fachliche
Unkenntnis mancher Kollegen im Umweltausschuss. Am Ende könnten die 145 Gramm
pro Kilometer ein realistischer Kompromiss sein", sagten Langen und
Weisgerber.

Eine Einigung über die neuen Standards wird für die
nächste Verhandlungsrunde am 29. November erwartet. Im Dezember könnte das
Plenum des Europaparlaments dann die neue EU-Richtlinie verabschieden.

Für weitere Informationen:
Dr. Anja
Weisgerber MdEP, Tel. +32 2 284 7337
Dr.
Werner Langen MdEP, Tel. +32 2 284 7385
EVP-Pressestelle, Thomas Bickl, Tel. +32 2 283 2002 oder +32 478 215372