Der kubanische Arzt
erhungerte die Freilassung von 52 politischen Gefangenen
Heute entschied das Europäische Parlament, mit dem
Sacharow-Preis für geistige Freiheit den Kubaner Guillermo Farinas zu würdigen.
Am 24.
Februar 2010 trat Guillermo Farinas zum 23. Mal in Hungerstreik, um die
Freilassung von 26 kranken politischen Häftlingen zu erwirken und das
kubanische Regime der Verleugnung von Menschenrechtsverletzungen anzuklagen.
135 Tage später beendete er seinen Hungerstreik, der ihn Ärzten zufolge nahe an
den Tod gebracht habe, nachdem die Kubanische Katholische Kirche die
Freilassung von 52 Gefangenen in diesen vier Monaten bekannt gegeben hatte.
"Ich
begrüße ausdrücklich die Würdigung Guillermo Farinas mit dem Sacharow-Preis. Farinas
ist ein echtes Symbol für den Kampf für die Meinungsfreiheit und Demokratie,
für die er sogar bereit war zu sterben. Die Ehrung Farinas soll ein starkes
Signal an das kubanische Regime senden, dass die Europäische Union weiterhin
klare Fortschritte in den Bereichen Menschenrechte und Demokratie fordert.
Vorher können keine normalen Beziehungen zu Kuba aufgebaut werden",
erklärt der Europaabgeordnete Michael Gahler.
Der 48 Jahre
alte Kubaner ist Psychologe und Journalist. Er gründete die unabhängige Presseagentur
"Cubanacan Press", mit dem vorrangigen Ziel, die Welt über das
Schicksal politischer Gefangener in Kuba zu informieren. Die Agentur ist heute
geschlossen.
Aus neun
Vorschlägen hatte das Europäische Parlament drei Kandidaten gewählt, darunter neben
Guillermo Farinas auch die äthiopische Politikerin Birtukan Mideksa sowie die
israelische Bürgerrechtsbewegung von ehemaligen und aktiven Soldaten der
israelischen Armee, "Breaking the Silence".
Der mit
50.000 Euro dotierte Preis geht auf den Friedensnobelpreisträger von 1975,
Andrej Dmitrijewitsch Sacharow (1921-1989), zurück. Mit der Ehrung würdigt das
Europäische Parlament seit 1988 jährlich den Einsatz für Menschenrechte und
Meinungsfreiheit. Die Zeremonie im Europäischen Parlament ist für die Sitzungswoche
im Dezember vorgesehen.
Für
weitere Informationen:
Büro Michael Gahler,
MdEP, Tel.: +33-3-8817-5977
EVP-Pressestelle, Stella Mancini, Tel.: +33-3-8817-2911 oder
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