Aktueller
Regelungsrahmen muss überarbeitet werden /
Neue Regeln sollen die Belastbarkeit des Bankensektors stärken
Das Europäische
Parlament fordert bei der anstehenden Reform der Eigenkapitalvorschriften für
Banken ein stärkeres Mitspracherecht und eine genaue Überarbeitung. "Die Krise
hat deutlich gemacht, dass die bestehenden Regelungen geändert werden müssen. Die
Vorschriften in ihrer jetzigen Form können zu Wettbewerbsnachteilen für die
europäische Wirtschaft führen", begründet Markus Ferber, Vorsitzender der
CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, den aktuellen Schritt. Im Parlament wird
heute eine Überarbeitung des Regelwerks diskutiert.
Aktuell hat sich der Baseler
Ausschuss bereits auf vollständig überarbeitete Eigenkapitalvorschriften
("Basel III") geeinigt. Dazu betont Ferber: "Diese Vorschriften müssen aber in
ihren endgültigen Auswirkungen zuerst exakt überprüft werden. Außerdem muss
sichergestellt sein, dass sie auch weltweit zur Anwendung kommen, bevor eine
endgültige Umsetzung erfolgen kann." Die neuen Regeln müssen ebenso erst noch
von Rat und Parlament beraten werden. Im Vordergrund der neuen Eigenkapitalvorschriften
steht vor allem eine Stärkung des Finanzsektors durch eine verbesserte
Eigenkapitalausstattung der Banken, so dass die europäische Wirtschaft bei
künftigen Krisen stabiler bleibt. Ziel muss es sein, die Banken wieder zum
langfristigen Wirtschaften anzuhalten: "Sowohl das Risikomanagement als auch
die Gewinnplanung müssen sich wieder mehr auf Langfristigkeit hin orientieren",
so Ferber weiter.
Um die Belastbarkeit des Bankensektors zielgerichtet zu stärken,
müssen sowohl die Qualität als auch die Quantität des Kapitals in den Banken
verstärkt werden. Darüber hinaus ist mehr Liquidität in den Finanzinstituten
erforderlich, um sowohl kurz- als auch langfristige Stresssituationen gut
bewältigen zu können. In dieselbe Richtung zielt die geforderte Anlage von
Kapitalpuffern, die zur Überwindung zukünftiger Krisensituationen eingesetzt
werden können. Diese antizyklischen Maßnahmen sollten so konzipiert werden,
dass der bisherige negative prozyklische Charakter des bestehenden
Regelungsrahmens abgeschwächt wird.
Für weitere Informationen:
Markus Ferber 0032 - 2 - 284 5230 (Telefon)
0032 - 2 - 284 9230 (Fax)