Peter Liese (EVP/CDU): Arzneimittel: Unabhängige Informationen statt Werbung

28.09.2010

Beipackzettel werden
lesbarer / Online-Portale mit geprüften Informationen / EP-Gesundheitsausschuss
schreibt Verheugen-Vorschläge um

Für
verschreibungspflichtige Arzneimittel soll es künftig lesbarere Beipackzettel
mit geprüften Informationen geben, die zudem online abrufbar sind. Das forderte
heute der Gesundheitsausschuss des Europaparlaments in erster Lesung. Von der
ursprünglichen Absicht des Ex-Kommissars Verheugen, der Industrie Werbung für ihre
Medikamente zu ermöglichen, ist dabei nicht mehr viel übrig geblieben.
"Statt Werbung und Information durch die pharmazeutische Industrie selbst,
stehen jetzt die unabhängige Information für Patienten und die Prüfung der
Information durch Behörden im Mittelpunkt", sagte der
gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlament, Peter Liese
(CDU).

"Wir
haben verhindert, dass nicht-objektive sowie einseitige und bezahlte
Informationen, also im Zweifel Werbung, verbreitet werden. Ich bin sehr froh
darüber, dass der Vorschlag zum Wohle der Patienten und aller am
Gesundheitswesen Beteiligter grundlegend geändert wurde. Das Ziel einer
verbesserten Patienteninformation erreichen wir nicht durch Werbung, sondern
durch geprüfte und unabhängige Information", so der Arzt und
CDU-Europaabgeordnete.

Der
Gesundheitsausschuss des Europaparlaments stimmte heute dafür, dass nur von den
zuständigen Behörden genehmigte Information an den Patienten gelangen dürfen, etwa
durch den Beipackzettel. Falls die Unternehmen die Informationen
unterschiedlich aufbereiten wollen, müssen diese erneut von den Behörden
geprüft und genehmigt werden. Um den Beipackzettel lesbarer zu gestalten und
die wichtigsten Informationen auf einen Blick zu erkennen, will der Ausschuss
Kurzinformationen, die so genannte "Drugs Facts Box" einführen.
"Die wesentlichen Merkmale eines Medikaments müssen klar verständlich
aufgelistet sein", sagte Liese, der diesen Antrag zusammen mit Kollegen
nach intensiven Diskussionen mit Patientenvertretern, Ärzteorganisationen und
Apothekern eingebracht hatte.

"Das
Beispiel USA lehrt, dass bei Werbung für verschreibungspflichtige Arzneimittel
vor allem teure und nebenwirkungsreiche Medikamente verschrieben werden. Die
'Drugs Facts Box' hingegen bringt positive Resultate. Wir wollen zusätzlich
unabhängige Webportale einführen. Hier sollen nicht nur Fakten über
Arzneimittel, sondern auch Hintergründe über Erkrankungen und andere
Behandlungsmethoden in der jeweiligen Muttersprache zu finden sein", so
Liese.

Für
weitere Informationen:
Dr. Peter Liese MdEP,
Tel. +32 2 284 7981