Neue Tests belegen
mangelhafte Entsorgung von Energiesparlampen / EP-Umweltausschuss fordert
gesetzliche Lösung
Straßburg/Meschede - "Der Ersatz der Glühbirne
durch energieeffiziente Leuchtmittel wie Halogen-, Kompaktleuchtstoffröhren und
LED-Leuchtmittel ist unter dem Strich auf jeden Fall sinnvoll, doch es bleiben
Probleme bei der Entsorgung." Dies erklärte der CDU-Umweltexperte im
Europäischen Parlament, Dr. Peter Liese.
Für
unangemessen hält Liese, dass der Quecksilbergehalt der Energiesparlampe nach
wie vor als Mega-Umweltproblem bezeichnet wird. "Über den
Quecksilbergehalt von Energiesparlampen wurde in den letzten Jahren sehr
kontrovers diskutiert. Der Quecksilbergehalt ist gering. Normale Glühlampen
verursachen durch ihren höheren Energiebedarf sogar höhere Quecksilberemissionen
als Energiesparlampen, obwohl sie kein Quecksilber enthalten. Energiesparlampen
mit einer langen Brenndauer ersparen daher der Umwelt mehr Quecksilber als sie
selber enthalten. Selbst wenn alle Energiesparlampen im Hausmüll oder der Umwelt
entsorgt würden, würde weniger Quecksilber freigesetzt, als durch den
zusätzlichen Strombedarf der Glühbirnen in den Kohlekraftwerden freigesetzt
werden würde. Es gibt also keinen Anlass für Quecksilberalarm aber dennoch
Handlungsbedarf", so Peter Liese.
In einer
neuen Studie der Deutschen Umwelthilfe wurden Testkäufe in Elektro-, Bau-,
Drogerie- und Discountermärkten durchgeführt, um zu untersuchen wie gut die
Rücknahme an den Verkaufsstellen funktioniert.
Die Studie belegt, dass die Kunden nicht ausreichend über die Pflicht
zur Getrenntsammlung von Energiesparlampen informiert werden, und dass das
freiwillige Rücknahmesystem in Deutschland nur mangelhaft funktioniert.
"Die
Sammlung und ordnungsgemäße Entsorgung quecksilberhaltiger Energiesparlampen
bewegt sich in Deutschland weiter auf einem beklagenswert niedrigen Niveau. Die
neuesten Testergebnisse sind Beleg dafür, dass es dringend erforderlich ist,
die Entsorgung von Energiesparlampen und anderen Elektrokleingeräten zu
verbessern. Die jetzige Lösung ist für den Verbraucher eine Zumutung, wie
beispielsweise zu völlig ungünstigen Zeiten zu einer kommunalen Sammelstelle
fahren zu müssen."
Daher hat
Peter Liese im Rahmen der Neubewertung der Elektroschrottrichtlinie im
zuständigen Umweltausschuss des Europäischen Parlaments erfolgreich einen
Antrag eingebracht, der fordert, dass Elektrokleingeräte, insbesondere
Energiesparlampen, an allen Verkaufsstellen kostenlos zurückgenommen werden
müssen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Nun muss der Vorschlag mit dem
Ministerrat, das heißt den Vertretern der Mitgliedstaaten, verhandelt werden.
"Ich hoffe, dass auch die Mitgliedsstaaten das Problem erkannt haben und
einer verbraucherfreundlichen und umweltgerechten Lösung zustimmen
werden", so Peter Liese abschließend.
Für
weitere Informationen:
Büro Peter Liese MdEP, Tel +32 228 47981