Peter Liese, Albert Dess und Martin Kastler (EVP-CDU/CSU): Europaparlament gegen Klonfleisch

07.07.2010

Klonen ist Tierquälerei / Rat und Kommission müssen sich endlich bewegen / Europaparlament zu EU-Verordnung Neuartige Lebensmittel

Das Europaparlament will ein Verbot des Klonens von Tieren zur Lebensmittel-produktion. Damit gehen Die EU-Parlamentarier auf Gegenposition zu Rat und Kommission. Die Mitgliedstaaten hatten sich im vergangenen Jahr darauf verständigt, Fleisch von geklonten Tieren in die künftige EU-Verordnung zu so genannten Neuartigen Lebensmitteln einzubeziehen. "Das Unwohlsein der Menschen beim Thema Klonfleisch ist verständlich. Ausreichende Daten für eine verlässliche und abschließende Bewertung einer Gesundheitsgefährdung liegen nicht vor. Das stellt auch die zuständige Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) fest", sagten der Gesundheits-Sprecher der EVP-Fraktion, Peter Liese (CDU) und seine beiden CSU-Kollegen Martin Kastler und Albert Dess.

Eine rein lebensmittelrechtliche Betrachtung greife in diesem Fall ohnehin zu kurz. "Die Technik des Klonens ist für die Tiere mit enormen Leiden verbunden. Nur bei neun bis fünfzehn Prozent der transplantierten Embryos kommt es überhaupt zur Geburt. Und dort treten häufig Komplikationen auf. Viele der Tiere verenden im weiteren Lebensverlauf qualvoll, da sie häufig an Herz- und Lungenkrankheiten oder an Immunschwächen leiden. Der Tierschutz ist jedoch ein Prinzip der europäischen Politik, das in den europäischen Verträgen festgelegt ist. Deshalb müssen wir diese Argumente berücksichtigen", sogten Liese, Kastler und Dess.

Gegen das Klonen von Tieren sprechen auch ethische Aspekte. "Sollte die Technik des Klonens weiter perfektioniert werden, so wird langfristig auch das Klonen von Menschen ermöglicht und vereinfacht", befürchtet Kastler, der stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgruppe Bioethik der EVP-Fraktion ist. Albert Dess, agrarpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion, wies darauf hin, dass es in Europa keinen Anlass gibt, auf Fleisch geklonter Tiere zurückgreifen zu müssen. "Die Versorgungslage in der EU ist absolut ausreichend." Die Menschen wollen kein Klonfleisch, daher ist ein eindeutiges Verbot nötig. Kommission und Rat müssen sich in dieser Frage endlich bewegen und den Mehrheitswillen von Europaparlament und Bürgerinnen und Bürgern in Europa ernst nehmen. Alles andere wäre ein Skandal", so die drei Unionsabgeordneten.

Für weitere Informationen:
Dr. med. Peter Liese MdEP, Tel. +32 2 284 7981
Albert Dess MdEP, Tel. +32 2 284 7231
Martin Kastler MdEP, Tel. +32 2 284 7538